Das hatte nix mit "Dummstellen" zu tun, ich hab einfach nicht kapiert was du genau mit Durchleuchten meintest. Nach meinem Empfinden sind Metalldetektoren und Flüssigkeitsbegrenzungen einfach logische, wenn auch manchmal nervige Sicherheitsvorkehrungen, nach 9/11 weiß ja jeder wie viel Schaden ein Flugzeug anrichten kann.Scholle hat geschrieben: ↑Fr 3. Apr 2020, 09:40 Auch bei Flugreisen innerhalb der EU musst du deine Papiere bei dir haben, läufst durch Metalldetektoren, darfst keine Flüssigkeiten mit dir führen usw. Ich weiss nicht was die "Dummstellerei" in diesem Fall soll. Das der Stau auf den Autobahnen Richtung Polen nicht wegen normaler Grenzkontrolle entstanden ist, sondern weil die Leute Formulare ausfüllen mussten, Fieber gemessen wurde usw. scheint an dir vorbei gegangen zu sein? Die Kontrolle eines einzelnen LKW dauerte so bis zu 15-20 Minuten. Nachdem man das wieder eingestellt hat, war es auch mit dem Mega Stau vorbei.
Was die Autobahnen angeht hast du Recht, die extremen Zeiten waren auf die langen Kontrollen zurückzuführen, ich frage mich nur wie du darauf kommst, dass es bei weniger Reisefreiheit keine Probleme geben würde, selbst wenn die Kontrollen nur 5 Minuten dauern würden. Es wurde seit Jahren keine Lösung für das kleine Stück irisch-nordirische Grenze gefunden, was glaubst wie das bei uns aussehen würde wenn man die Reisefreiheit (die eben auch eine wirtschaftliche RF meint) beschränkt? Und wir haben ein vielfaches an Warenverkehr als die auf der Insel.
Nope, du hast von dem Kosten/Nutzen Verhältnis gesprochen und ich versucht dir zu verdeutlichen, dass der Nutzen für Deutschland aber auch Europa insgesamt eben groß ist und Afrika dabei eine (nicht die Haupt-) Rolle spielt. Dass die Wirtschaftshilfen nichts bewegt haben stimmt nicht, Afrika ist nicht gleich Afrika. Ägypten ist nicht Südafrika, Ghana ist nicht mit dem Kongo gleichzusetzen. Viele Länder haben mit korrupten Regierungen Probleme, an die fließt jedoch angeblich kein Geld (lässt sich sicher nicht immer einwandfrei nachweisen) aus der EU. Die Wirtschaftshilfen bringen gar nichts, wenn es kein Konzept dafür gibt wie sich dort eine stabile Wirtschaft entwickeln kann. Afrika hat richtig viele Rohstoffe, hat davon aber kaum was weil die EU und damit auch Deutschland z.B. mit miesen Zollregelungen schlechte Bedingungen für die Betriebe dort bietet.Scholle hat geschrieben: ↑Fr 3. Apr 2020, 09:40 Deine Exkursionen Richtung Afrika, Exportüberschuss usw. gehen auch völlig an meiner Aussage vorbei. Ich habe lediglich geschrieben, daß ich lieber nicht das Verhältnis Kosten / Nutzen von Deutschland in Europa sehen möchte. Damit hat Afrika, wo seit Jahrzehnten Milliarden Wirtschaftshilfen nichts bewegt haben, gar nichts zu tun. Aber es ist natürlich typisch deutsch, sich dafür verantwortlich zu fühlen und sich weiterhin überall zu schämen und mit Geld freizukaufen.
Als Beispiel: Ghana und die Elfenbeinküste sind die weltweit größten Produzenten von Rohkakao. Jetzt wäre es nur logisch wenn die doch gleich dort ihre eigene Schokolade produzieren könnten. Blöderweise dürfen sie in die EU zollfrei nur den rohen Kakao, nicht aber Schokolade einführen. Die Leute dort sind also nicht zu unfähig dafür einen Wirtschaftszweig in dem Bereich aufzubauen, es lohnt sich nur nicht. Deshalb müssen sie ihren Kakao billig verramschen damit der fette Deutsche (und Europäer) seine Schokolade fressen kann.... achja und die heimische Industrie muss mit weniger Konkurrenz klar kommen.
Wie gesagt, nur ein Beispiel, das leerfischen der afrikanischen Küsten und die Überschwemmung des Marktes dort mit Agrarprodukten hab ich ja schon angesprochen.... und JA.... dafür ist Deutschland mit verantwortlich weil wir eben auch eine große Stimme in der Wirtschaftsunion sind. Als EU-Kritiker (der ich teilweise selbst bin) muss man sich eben immer fragen warum Deutschland da so viel Geld reinbuttert, wenn es doch angeblich so wenig davon hat.
Und um den Bogen zurück zum Thema zu spannen: Wie Boeller es schon schrieb kann Corona dazu führen, dass es den Ländern dort mal so richtig das Genick bricht und zwar selbst den Ländern, die wenigstens mit einem Fuß halbwegs sicher auf dem Boden stehen. Ich finde also auch, dass wir auf hohem Niveau meckern. Klar, verbessern kann man immer etwas, trotzdem sollten wir uns mal vor Augen führen, welchen Luxus wir hier genießen.