Hansa und seine Finanzen

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Thueringer
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Re: Hansa und seine Finanzen

Beitrag von Thueringer »

Und ich frage mich bis heute warum wir den Weg von KL nicht auch gegangen sind. Ich bin kein Finanzfachmann, aber eins weiss ich auch so: 20Mio werden wir mit Rückzahlen nie los. :cry:
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Hanseat2014
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Re: Hansa und seine Finanzen

Beitrag von Hanseat2014 »

Die Option gibt es immer noch. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass das ohnehin zu kurz geratene Dach zu bedenken, denn die Leute säßen dort im ☔ Regen...
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thoru
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Re: Hansa und seine Finanzen

Beitrag von thoru »

Thueringer hat geschrieben: Do 3. Dez 2020, 15:42 Und ich frage mich bis heute warum wir den Weg von KL nicht auch gegangen sind. Ich bin kein Finanzfachmann, aber eins weiss ich auch so: 20Mio werden wir mit Rückzahlen nie los. :cry:
Das ist ganz einfach an zwei Dingen zu erklären, der Konzern würde als ausfallender Schuldner auch das Stadion als Bilanzaktiva verlieren. Denn es gehört im - Gegensatz zu den seltsamen Laut'rern- (zumindest in Teilen) uns. Das Problem sind auch nicht die absoluten Schulden, es ist eher die Liquidität, die wir benötigen um den Spielbetrieb und den Gesamtverein auf einem gewissen Niveau zu halten.
Das kann man leicht an einem guten Beispiel beschreiben. Die Thüringer Oma hat als natürliche Person Angst vor einem großen nominellen Schuldenberg. Im Unterschied zu Unternehmen (jurist. Personen) oder von mir aus auch Staaten, hat die Oma ein natürliches Ende-Datum. D.h. alle Banken refinanzieren und bepreisen Kredite unter der Annahme, dass am Ende der Lebenszeit der thüringer Oma die Schulden entweder abbezahlt sind oder die verbleibenden Werte reichen, um die Schulden zu tilgen.
Das ist bei juristischen Personen natürlich nicht so. Als Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht geht der Betrieb unendlich kalkuliert weiter. Auf Basis der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Überschuldung selbst ist ein Problem, allerdings auch nur, wenn wir die Anschlüsse zu den besagten Terminen nicht finanziert bekommen, entweder durch Stundung oder günstige Weiterführung von bestehenden Krediten mit Tilgung. Wir haben ja Onkel Rolf, und der ist noch jung.
Unternehmen und Staaten lösen das Problem in der Regel, indem sie ihren Schulden "entwachsen", d.h. die 1 Mrd. Schulden von vor 10 Jahren sind bei heutigem Wachstum kein Problem. Bei Hansa ein Problem, es ging die vergangenen, puh 12 Jahre, mit der Einnahmeseite Bergab (ok ok, nun gerade leicht bergauf auf niedrigem Niveau).

Der Lautern-Schuldenschnitt ist nichts für uns. Mit so einer Aktion verlierst du zukünftige Kreditreputation. Diese benötigt der FC Hansa in der 3. Liga auf jeden Fall noch über Jahre. Auch der Ertragswert des Stadions (nicht der Schuldenstand diesbezüglich) ist ein Asset für den Verein.
Der Stadionbetrieb muss genug abwerfen, das ist aktuell nicht der Fall, wir müssen wieder an die Fernsehtöpfe. Wir müssen auf der Einnahmeseite wachsen. d.h. mit den möglichen Mitteln den Aufstieg schaffen, 2. Liga etablieren da die Fernsehgelder mit der Platzierung steigen. Mehr ist für uns eben nicht drin. OK für mich. Das aktuelle Führungsteam macht gute Arbeit, hör dir den Mitglieder-Podcast an, das sollte gute Einblicke geben.

Gruß
t.
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Abel
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Re: Hansa und seine Finanzen

Beitrag von Abel »

Ich finde es kann ganz grundsätzlich nicht der Weg des Vereins Hansa Rostock sein, seine Gläubiger im Stich zu lassen. Wenn dann bespricht man einen Schnitt mit denen und eben nicht über den Weg der Insolvenz. Allerdings habe ich von Finanzen keine Ahnung, von daher werden es die Verantwortlichen schon am besten wissen...

Gratulation an den Verein zum Bestwert der Liga im Financial Fair Play!
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Re: Hansa und seine Finanzen

Beitrag von Kosmo »

Freue mich sehr, dass unser Vorstand so gut arbeitet. Kann man gar nicht genug würdigen.
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Re: Hansa und seine Finanzen

Beitrag von HansaKay »

Thueringer hat geschrieben: Do 3. Dez 2020, 15:42 Und ich frage mich bis heute warum wir den Weg von KL nicht auch gegangen sind. Ich bin kein Finanzfachmann, aber eins weiss ich auch so: 20Mio werden wir mit Rückzahlen nie los. :cry:
R. Elgeti als Quasi-Alleingläubiger und gleichzeitig strategischer Partner (um das Wort Investor zu vermeiden) wäre sicher hocherfreut gewesen, wenn Hansa so in die Insolvenz gegangen wäre. Außerdem sind sie Rückzahlungen doch eh gestundet und beeinflussen die Liquidität nicht negativ, oder?! Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so eine Insolvenz durch bekommt und durchgekommen will. Das Vertrauen potentieller Geldgeber ist danach wahrscheinlich eher gering...
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thoru
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Re: Hansa und seine Finanzen

Beitrag von thoru »

HansaKay hat geschrieben: Do 3. Dez 2020, 17:17
Thueringer hat geschrieben: Do 3. Dez 2020, 15:42 Und ich frage mich bis heute warum wir den Weg von KL nicht auch gegangen sind. Ich bin kein Finanzfachmann, aber eins weiss ich auch so: 20Mio werden wir mit Rückzahlen nie los. :cry:
R. Elgeti als Quasi-Alleingläubiger und gleichzeitig strategischer Partner (um das Wort Investor zu vermeiden) wäre sicher hocherfreut gewesen, wenn Hansa so in die Insolvenz gegangen wäre. Außerdem sind sie Rückzahlungen doch eh gestundet und beeinflussen die Liquidität nicht negativ, oder?! Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so eine Insolvenz durch bekommt und durchgekommen will. Das Vertrauen potentieller Geldgeber ist danach wahrscheinlich eher gering...
So sieht es aus. In der aktuellen Sachlage macht es gar keinen Sinn, einen einzigen strategischen "Gläubiger" (der kein klassischer Gläubiger ist) abzuschütteln.
Wenn du mit dem Finger auf jemanden anderen deutest, dann schau dir deine Hand genau an. Du wirst sehen, dass drei Finger auf dich zeigen!

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Re: Hansa und seine Finanzen

Beitrag von Hanseat2014 »

Na ja, das Hauptargument ist das Vertrauen potentieller Geldgeber. Welcher denn? Wie sieht es denn in der Praxis aus? Herr Elgeti ist nahezu alleiniger Gläubiger. Von ihm hängt alles ab. Unterschreibt er aus nicht absehbaren Gründen einmal nicht den bewußten Zettel für die Lizensierung, hat es sich mit Hansa erledigt. Läuft es so weiter wie bisher, läßt es sich leicht ausrechnen, wann der ursprűngliche Schuldenstand erreicht ist. Denn die Schulden verursachen Zinsen. Und dann? Hinzu kommt, das Stadion wird mehr und mehr bzw. ist bereits in Teilen ein Sanierungsfall. Weder für die Schuldentilgung noch für die Sanierung sind mir Pläne bekannt. Wie auch? Wo von auch?
Wir wirtschaften seriös mit dem, was da ist. Das geht nur, solange der geschilderte Hintergrund "funktioniert". Nur dann.
Insofern wäre es durchaus mMn möglich gewesen, unter den gegebenen Sonderbedingungen eine Planinsolvenz durchzuführen. Natürlich wäre das vor allem zulasten von Herrn Elgeti gegangen. Alternativ sähe es bei einem erneuten Schuldenschnitt auch nicht anders aus. Er würde auch in jedem Falle eine entscheidende Rolle bei Ideen wie Stadionverkauf o. ä. spielen. Das Stadion steht immer im Zentrum, wenn es um Hansas existenzieller Zukunft geht.
Aber auf der Habenseite haben wir eine sehr akzeptable Geschäftsführung. Warten wir mal ab, wie es auf diesem Felde weitergeht.
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Re: Hansa und seine Finanzen

Beitrag von MeckPom »

biancoblu hat geschrieben: Do 3. Dez 2020, 07:08 Ja, hab es. Ein Vorschlag sah auch nen Oberrang vor, der aber nur relativ wenige Sitzreihen aufwies, wenn ich mich richtig erinnere. Sah auf jeden Fall geil aus, aber hätte wohl am Ende weniger Plätze, höhere Baukosten und weitere Entfernung zum Spielfeld bedeutet, da die Laufbahn glaube ich beibehalten wurde.
Vorschlagszeichnungen gibt es aber keine mehr?
Hanseat2014 hat geschrieben: Do 3. Dez 2020, 14:26 Abgebrűht oder nicht. Wir haben unsere Schulden noch immer und die einmalige Gelegenheit nicht genutzt, diese zumindest in Teilen loszuwerden.
Ich stelle mir das mit dem Stadion da kritisch vor, da es ja nicht der Stadt gehört wie bei den FCKern.
christoph338 hat geschrieben: Do 3. Dez 2020, 14:34 Ich habe die hohen Mauern auch immer kritisch gesehen, da im TV die Fans nicht zu sehen sind. Als ich das erste mal auf dem Rasen stand, war ich doch beeindruckt, wie dicht das Publikum doch einem ist und erdrückend wirkend kann. Die hohen Mauern, können den Gegenspielern doch auch Respekt entgegenbringen, da die Zuschauer nicht greifbar sind und von oben herab schauen und eine ungewohnte Situation erzeugen, ähnlich auch dem Kolosseum in Rom mit den hohen Mauern. Die hohen Mauern findet man eigentlich fast nirgends mehr, sollte man als Alleinstellungsmerkmal mittlerweile positiver sehen.
Bei steilen Tribünen stelle ich mir auch so einen Effekt vor, dass es dem Gegner erdrückt, vorallem wenn von allen Seiten die Beschallung kommt. Im Bombonera könnte der Effekt richtig heftig sein oder auch im Sclessin in Lüttich.
HROle hat geschrieben: Do 3. Dez 2020, 15:16 Ich meine mal gelesen zu haben, dass es die Option nachträglich geben sollte, die Sitzplätze bis ans Spielfeld ranzubauen. Wurde dann aber nicht gemacht, weil das Stadion nur selten ausverkauft war.
Steht ja bei BAM, was ich gepostet habe. Wer weiß, vielleicht lohnt sich das irgendwann mal.

https://www.bam-sports.de/de/projekte/s ... seestadion

Beim Dach wäre dann wieder die Statik gefragt, ob man die Träger verlängern kann und weitere Dachplatten anbringt. Aber aufgestelztes Flutlicht auf dem Dach war ja statisch auch nicht umsetzbar, ähnlich wie Ingolstadt das hat. Wäre bestimmt auch hässlich gewesen.
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pommernjung
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Re: Hansa und seine Finanzen

Beitrag von pommernjung »

Dass das Dach in einem Stadion genau über Lot, über der ersten Sitzreihe endet, ist auch nur deshalb so, dass ein Verein angeben kann sein Stadion hat alle Plätze überdacht. Und das meine ich überhaupt nicht negativ. Wir alle wissen aber, dass man bei Regen gut und gerne bis zur 7. oder. 8. Reihe (bei starkem Wind sogar noch weiter oben) nass werden kann. Ich würde sogar behaupten, selbst wenn der Regen senkrecht nach unten fällt, würde man in der ersten Reihe nass werden. Von daher wäre es in meinen Augen überhaupt kein Problem (finanziell und den Aufwand/Nutzen mal abgesehen), die ersten Reigen zu verlängern ohne am Dach Veränderungen vorzunehmen. Ich möchte nochmal betonen dass das, aus genannten Gründen, mein persönlicher Wunsch wäre und ich mir bewusst bin, dass das so schnell nicht passieren wird. Schade nur um das schöne Graffiti. Und bei 5000 Zusatzplätzen, würden wir hier wahrscheinlich über maximal zwei Reihen sprechen?
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"Heute sind wir Gäste und 2006 sind wir Gastgeber" (Aussage des türkischen Nationaltrainers während der Fußball WM 2002 in Japan / Südkorea)

16. November 2005, Türkei - Schweiz 4:2 (Hinspiel 0:2) Danke Schweiz!
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