Hansa vs. Dorfclub

[Hansa4Life]

Laut Bild entscheidet die Mannschaft, ob Pepic mit nach Ingolstadt darf.

[pennywise]

Laut Bild entscheidet die Mannschaft, ob Pepic mit nach Ingolstadt darf.

Gibt es denn dafür überhaupt freie Zeit zwischen Training, Firiseur- und TattoostudioBesuchen ?

Ich bin überrascht ...

.

[Hansa4Life]

Digga, das geht heutzutage ganz schnell über ne Whatsapp-Gruppe.

[Joxer]

Laut Bild entscheidet die Mannschaft, ob Pepic mit nach Ingolstadt darf.

In geheimer oder offener Abstimmung? Reicht die einfache oder die Zweidrittelmehrheit?

[Dieselregen]

Laut Bild entscheidet die Mannschaft, ob Pepic mit nach Ingolstadt darf.

In geheimer oder offener Abstimmung? Reicht die einfache oder die Zweidrittelmehrheit?

"Das muss ein demokratischer Verein aushalten..."

[Fuß-baller]

Moin,

habe mir nochmalig in leicht abgewandelter Form das Passspiel in der 1. Halbzeit angeschaut. In der Auswertung kann man die Anzahl der Pässe, ob der Pass nach vorne bzw. nach hinten gespielt wurde sowie die jeweils angekommenen Pässe, nachlesen. Einen Pass habe ich so definiert, dass der Spieler sich im sicheren Ballbesitz befand und einen Mitspieler zielgerichtet anspielen wollte. Langgespielte Ecken, Kopfballverlängerungen sowie Defensivkopfbälle unter Gegnerdruck finden keine Berücksichtigung - eigene Einwürfe hingegen schon. Einige Pässe konnte ich aufgrund der Kameraführung nicht einsehen und somit nicht bewerten.

Allgemein: Hansa defensiv abwechselnd häufig im 3-4-3 (Pressingvariante) bzw. selten im 4-5-1 (eigene Hälfte) und offensiv mit einem 3-4-3. Hansa mit sehr viel Ballbesitz (Gegner presste nicht und ließ die Spieleröffnung stets zu) - offensiv konnte daraus kein Kapital (wenig Chancen, keine Tore) geschlagen werden. Kampf und Wille waren meines Erachtens fast durchweg vorhanden (einige Ballgewinne nach Pressing, schnelles gemeinsames Umschalten nach Ballverlust, kaum Chancen des Gegners zugelassen).

Die kurzen Stichpunkte sollen nur einen Eindruck vermitteln und geben auf keinen Fall die gesamte Halbzeit im Detail wieder:

Kolke / 28 Pässe / 0 nach hinten / 28 nach vorne - 26/28 = 93 % angekommen
- sehr sicher, ruhig und mit guter Übersicht, sehr selten lang

Sonnenberg / 34 Pässe / 6 nach hinten - 6/6 = 100 % angekommen / 28 nach vorne - 27/28 = 96 % angekommen
- sehr sicher, ruhig und mit guter Übersicht, Antreiber

Riedel / 33 Pässe / 19 nach hinten - 19/19 = 100 % angekommen / 14 nach vorne - 10/14 = 71 % angekommen
- viele Sicherheitsbälle, zu wenig Mut nach vorne

Rieble / 66 Pässe / 27 nach hinten - 26/27 = 96 % angekommen / 39 nach vorne - 34/39 = 87 % angekommen
- sehr sicher, suchte häufig variabel den Weg nach vorne, Antreiber, am häufigsten am Ball

Öztürk / 21 Pässe / 12 nach hinten - 12/12 = 100 % angekommen / 9 nach vorne - 6/9 = 67 % angekommen
- nach hinten sicher, nach vorne zu langsam in der Ausführung (Schnelligkeit + Handlungsschnelligkeit), viel zu wenig am Ball

Hildebrandt / 14 Pässe / 6 nach hinten - 5/6 = 83 % angekommen / 8 nach vorne - 5/8 = 63 % angekommen
- kaum am Ball und im Spiel, nach hinten sicher, nach vorne zu hektisch

Ahlschwede / 32 Pässe / 22 nach hinten - 21/22 = 95 % angekommen / 10 nach vorne - 5/10 = 50 % angekommen
- viele Sicherheitsbälle, muss häufiger den Weg nach vorne suchen

Butzen / 21 Pässe / 7 nach hinten - 7/7 = 100 % angekommen / 14 nach vorne - 10/14 = 71 % angekommen
- nach hinten sicher, willig nach vorne zu spielen - jedoch mit viel zu wenigen Ballkontakten

Vollmann / 13 Pässe / 7 nach hinten - 7/7 = 100 % angekommen / 6 nach vorne - 4/6 = 67 % angekommen
- nach hinten sicher, viel zu wenig am Ball, dribbelstark

Breier / 15 Pässe / 8 nach hinten - 5/8 = 63 % angekommen / 7 nach vorne - 3/7 = 43 % angekommen
- hohe Ballverlustquote (viel zu viel direkt oder nicht vorher orientiert), zu wenig am Ball

Verhoek / 5 Pässe / 2 nach hinten - 1/2 = 50 % angekommen / 3 nach vorne - 1/3 = 33 % angekommen
- fast gar nicht am Ball, unsicher und überhastet im Passspiel

Weiterführende Gedanken:
Leider kann ich meine Gedanken nicht mit Bildern (zu kompliziert) oder Spielszenen im Videoformat (nicht möglich) darstellen. Das würde einiges erleichtern. Ich versuche es trotzdem (gekürzt) mit Worten und simplen Beispielen. Falls jemand ne Frage hat - gerne per PN.
Hansa hatte viel Ballbesitz und erspielt sich keine Chancen - warum? Die Spieler mit den meisten Ballkontakten sind Kolke, Sonnenberg, Riedel, Rieble, Ahlschwede, Öztürk und Butzen. Der Ball wird demnach häufig von links/rechts nach rechts/links durchgespielt - entweder über Sonnenberg oder Kolke, selten über Öztürk. Die Spieler können das sehr sicher - für den Gegner ändert sich jedoch wenig. Er rennt halt 30m nach links bzw. rechts. Der Ball bleibt stets im Blickfeld und wird maximal vom Aspacher Tor ferngehalten. Als gegnerischer Trainer würde ich genau das wollen, da einerseits keine Gefahr für mein eigenes Tor besteht und andererseits die Frustration von Hansa stetig steigt, da man "anscheinend" kein Mittel findet, um torgefährlich zu werden. Was muss man ändern?

#1 Spiele in den Rücken des Gegners
Räume und Chancen ergeben sich, wenn der Gegner nicht mehr sortiert steht oder kurzzeitig die Übersicht verliert. Grundsätzlich muss ich demnach eher Öztürk, Hildebrandt, Breier und Vollmann suchen. Die gegnerischen Spieler orientieren sich logischerweise zum Ball und können die Außenspieler Butzen, Ahlschwede, Rieble, Riedel, Breier und Vollmann nicht mehr so gut im Auge behalten - Räume und neue Anspielstationen entstehen. Eine andere Variante ist der diagonale Seitenwechsel - viel kurz-kurz auf einer Seite, um dann lang in die Diagonale zu spielen.

#2 Halte den Ball im Zentrum
Breier, Verhoek, Hildebrandt und manchmal Vollmann spielen viel zu viel direkt. Daraus resultieren Ballverluste en mass. Orientiert euch vorher, haltet den Ball, geht mit dem Ball, lasst die gegnerische Mannschaft darauf reagieren und gebt euren eigenen Leuten Zeit die sich öffnenden Räume zu belaufen.

#3 Beschäftige den Gegner - zeige Vielfalt
Wenn ich als Stürmer weiß, dass der rechte gegnerische Außenverteidiger stets abdreht und nach hinten spielt, dann spare ich mir den Weg und laufe ihn nur noch sporadisch an. Ich muss als Verteidiger oder Außenspieler also zeigen, dass ich gefährlich bin. Wenn ich Platz habe, muss ich mit Ball nach vorne gehen und die Spielfortsetzung suchen. Dabei ist vollkommen egal, ob es vorerst klappt oder nicht. Ein Beispiel: Riedel spielt Butzen immer kurz an oder dreht nach hinten weg. Spätestens nach 10 Minuten hat sich das gegnerische Team darauf eingestellt, die Gegner rücken vor und stellen Butzen zu und es passiert nichts. Zieht Riedel aber mal nach Innen oder sucht den langen Ball hinter den gegnerischen Außenverteidiger, dann muss der Gegner vielfältiger reagieren. Butzen wird nicht so einseitig zugestellt werden und diese Spielfortsetzung ist wieder möglich. Dieses Beispiel ist auf fast alle Positionen übertragbar.

#4 Butzen/Ahlschwede
Stehen meines Erachtens viel zu tief im Offensivspiel. Was wollen sie da? Bei Ballverlust ist die 3:1 Verteidigung doch gesichert. Der Weg für die beiden ist viel zu weit nach vorne. Sie müssen zwischen letzter Linie und Mittelfeldreihe auf den Außen agieren und zwar im Wechselspiel mit Breier und Vollmann - Bsp.: Breier kurz Butzen lang -> Breier bekommt Ball -> Option 1 Ball sichern und Tiefe (Butzen) suchen -> Option 2 Ball sichern und Butzen bewegt sich aus der Tiefe wieder zurück und ist Anspielstation -> Auflösen.

Ich könnte noch 2-3 Dinge anbringen, es soll aber erstmal reichen. Ich persönlich glaube, ohne die 2. Halbzeit gesehen zu haben, dass es bezogen auf die 1. Halbzeit nicht am Kampf oder Willen lag. Defensiv hat Hansa super gespielt (hinten sicher, gutes punktuelles Pressing mit Ballgewinnen). Das Problem liegt für mich im Spiel nach vorne, da muss sich etwas ändern.

[Hello_Schmitty]

@Fuß-baller

Heilige.... Danke für den Aufwand
Mir war garnicht bewusst wie wenig unsere DMs am Ball waren. Dabei sollten es egl die Positionen sein von denen aus das Spiel gelenkt wird. Stellt sich mir die Frage, ob die Mitspieler das aus taktischen Vorgaben heraus vermeiden oder weil sie um die Unsicherheiten von Öztürk und Hildebrandt wissen.

Ansonsten nachvollziehbare taktische Überlegungen. Ob das alles nur so mit unseren Spielern umzusetzen ist lässt sich von Außen nur schwer beurteilen, auch ob es zwingend zum Erfolg führt, die anderen Teams haben ja auch nen Trainer an der Seite

[eisbrechereisbrecher]

Schöne detaillierte Analyse.
Ein neues Verfahren um die Spielstärke zu messen ist ja auch das sogenannte "Packing" und daraus abgeleitete Kennzahlen.
Glaube zum Beispiel, dass Hansa bei der Kennzahl : "Wieviele gegnerische Spieler nehme ich durch einen Pass aus dem Spiel" aufgrund deiner Analyse eher sehr mau abschneidet:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Packing_(Fu%C3%9Fball)

[CSteve]

@Fuß-baller

Heilige.... Danke für den Aufwand
Mir war garnicht bewusst wie wenig unsere DMs am Ball waren. Dabei sollten es egl die Positionen sein von denen aus das Spiel gelenkt wird. Stellt sich mir die Frage, ob die Mitspieler das aus taktischen Vorgaben heraus vermeiden oder weil sie um die Unsicherheiten von Öztürk und Hildebrandt wissen.

Ansonsten nachvollziehbare taktische Überlegungen. Ob das alles nur so mit unseren Spielern umzusetzen ist lässt sich von Außen nur schwer beurteilen, auch ob es zwingend zum Erfolg führt, die anderen Teams haben ja auch nen Trainer an der Seite

Der Gegner hat die Zentrale zugestellt. Allerdings muss der Platz auf Außen dann besser genutzt werden. Generell gilt: Mehr Bewegung ohne Ball, um Räume und Anspielstationen nach vorne zu generieren. Wahrscheinlich reicht die Kondition dafür aber nicht.

[kiter77]

...

Bestätigt ja auch nur das, was man beobachten konnte. Viele Sicherheitspässe zurück zum Torwart und den Ball in den eigenen Reihen hin und her geschoben. Das generiert zwar viel Ballbesitz und wenig Ballverluste, aber ist wie geschrieben, eben keineswegs zielführend für das Spiel nach vorne. Rieble schneidet in deiner Analyse ja sehr gut ab, sieht aber auf dem Platz oft sehr unsicher aus und hat auch das 0:1 durch unnötigen Ballverlust veerschuldet. Riedel spielt auch am unteren Ende seines Vermögens. Sonnenberg gefällt mir persönlich auch sehr gut für seine jungen Jahre.
Die schlechten Passquoten von Ahli und Butzen sprechen auch für sich, die vertändeln den Ball leider oft völlig unbedrängt. Dafür stimmt dort dann wenigstens das Kämperische. Zu den 6ern muss man ja nicht viel sagen, könnten beide auf die Bank und vielleicht stellt man auch mal das System auf einen 6er um.
Vorne muss man m.M.n. die Pässe und Passquoten relativ sehen. Wenn wenig nach vorne kommt, bist du eben auch weniger am Ball. Außerdem spielen wir viel zu oft nur lang und weit nach vorne. Da hat es jeder Spieler schwer, den Ball sauber unter Kontrolle zu bringen und geordnete Pässe auf die Mitspieler zu bringen, zumal dann oft auch die nachrückenden Spieler fehlen. Vollmann dribbelt viel, weil ihm schlicht und einfach die Anspielstationen oder Alternativen fehlen. Bringt mit seinen Aktionen aber trotzdem oft Unruhe in die generische Abwehr und probiert wenigstens mal was. Das Gleiche würde ich bei Breier sagen, obwohl der gegen Aspach auch nicht seinen besten Tag hatte. Verhoek ist einfach noch nicht eingebunden und bekommt auch aufgrund unserem mangelnden Offensivspiels zu wenig Bälle. Und wenn du eine ganze Weile nicht gespielt hast und auch kein Erfolgserlebnis hattest, tritt man auch nicht unbedingt selbstbewusst auf. Trotzdem würde ich ihn jederzeit Königs vorziehen, da bei dem noch weniger kommt.