Moin,
habe die
1. Halbzeit ausgewertet.
Allgemein:
Hansa nach zuletzt 3 Niederlagen wieder einmal zum Siegen verdammt und personell mit 6 Veränderungen - Ahlschwede für Butzen, Breier für Verhoek, Scherff für Opoku, Öztürk für Nartey (verletzungsbedingt), Rieble für Reinthaler sowie Vollmann für Riedel (systembedingt?, leistungsbedingt?). Gespielt wurde defensiv ein 4-4-2 Mittelfeldpressing oder ein 4-1-3-2 Angriffspressing. Würzburg mit der schlechtesten Defensive der Liga - im Spiel nach vorne jedoch mit vielen schnellen und technisch versierten Spielern sowie gefährlich bei Standards. Es entwickelte sich ein ansehnliches Spiel, indem beide Mannschaften von Beginn an offensiv agierten - Torschüsse (Hansa 8, Würzburg 8). Zur Halbzeit hätte es sowohl 3:0 als auch 0:3 stehen können - ein 3:3 wäre ebenfalls möglich gewesen. Glücklicherweise war es Pfeiffer (Nr. 16), der in der 45. Minute das 1:0 per Eigentor für Hansa erzielen konnte. In der 2. Halbzeit Hansa mit klasse Kontern und Unvermögen im Abschluss - Würzburg hingegen sehr früh überraschend offen und mit Glück nicht eine höhere Niederlage kassiert zu haben. Aufgrund der Torschussbilanz (Hansa 12, Würzburg 7) und der Deutlichkeit der Torchancen in der 2. Halbzeit gewann Hansa verdient das Spiel und sicherte sich Selbstvertrauen und 3 Punkte.
Ballgewinne & Ballverluste bzw. Ballverlustquote:
Da Öztürk hier im Forum von einigen scharf kritisiert wurde, sollte einige die Statistik überraschen. Auch wenn nur ein Teil seiner Leistung damit abgebildet wird, so ist er in den beiden Kategorien mehr als positiv hervorzuheben: Die meisten Ballgewinne (Top 3) für Hansa konnten Öztürk mit 14, Ahlschwede mit 13 sowie Rieble mit 10 verbuchen. Die meisten Ballverluste hatten Rieble mit 12 und einer Ballverlustquote von 34 % (BVQ = Ballverluste in Relation zu den Ballkontakten), Ahlschwede mit 12 und einer BVQ von 27 %, Neidhardt mit 11 und einer BVQ von 31 % sowie Vollmann mit 10 und einer BVQ von 48 %. Die wenigsten Ballverluste hatten Öztürk mit 4 (BVQ = 11 %), Pepic mit 4 (BVQ = 14 %) und Sonnenberg mit 3 (BVQ = 11 %).
Auffällig hoch bei den Ballverlusten und somit als Verbesserungspotentiale identifizierbar, waren folgende Punkte:
- Neidhardt - lange Einwürfe (nicht die in den Strafraum) - 3 und flache Pässe - 3 (Schärfe, Präzision, Adressat?)
- Rieble - hohe Pässe - 6 (Schärfe, Präzision, Adressat?)
- Ahlschwede - Flanke hoch - 3 und flache Pässe - 3 (Schärfe, Präzision, Adressat?)
- Breier - nach Annahme/Mitnahme des Balles - 3 (Technik?)
Die entsprechenden Statistiken in Bildform:
Würzburg_Statistik.JPG
Die erspielten Torchancen:
Hansa schoss in der 1. Halbzeit 8-mal aufs Tor und erspielte sich weitere gute Gelegenheiten. Die entscheidenden 2 Faktoren waren dabei das phänomenal gute Gegenpressing nach Ballverlust in der gegnerischen Hälfte sowie die quantitativ hohe bzw. qualitativ hochwertige Strafraumbesetzung.
#1 Gegenpressing nach Ballverlust in der gegnerischen Hälfte
7 von 8 Torschüssen ging ein Ballgewinn nach Ballverlust und sofortigem, mannschaftlich geschlossenem Gegenpressing in des Gegners Hälfte voraus. Nach Balleroberung wurde der schnelle Weg nach vorne gesucht und oftmals gefunden. Manchmal setzte man sich zunächst im Angriffsdrittel fest und die Torchance entstand etwas später. Ein Beispiel nachstehend als Bilderreihe:
Beispiel Gegenpressing:
Min 14:34 - Sonnenberg mit halbhohem Ball in die Schnittstelle auf halbrechts - Ball wird abgefangen und in die Mitte geköpft
vs_Wuerzburg_Gegenpressing_01.JPG
Min 14:36 - Würzburgs Spieler zieht mit Ball nach vorne - Pepic, Ahlschwede, Omladic, Vollmann, Breier orientieren sich zum Ball
vs_Wuerzburg_Gegenpressing_02.JPG
Min 14:38 - Öztürk, Pepic, Omladic, (Vollmann) stellen die Passwege zu, Ahlschwede/Breier doppeln den Würzburger und erobern den Ball
vs_Wuerzburg_Gegenpressing_03.JPG
Min 14:41 - schneller Pass von Ahlschwede auf Vollmann, sofort schalten fast alle Spieler wieder auf Offensive um
vs_Wuerzburg_Gegenpressing_04.JPG
Min 14:46 - Vollmann behauptet den Ball und flankt auf Scherff, Abschluss neben das Tor, Großchance
vs_Wuerzburg_Gegenpressing_05.JPG
#2 Strafraumbesetzung
In Bezug auf die letzten Spiele war die quantitativ niedrige und qualitativ schlechte Strafraumbesetzung Hansas im Offensivspiel mein größter Kritikpunkt. In diesem Spiel war genau das Gegenteil der Fall: Schnell, zahlreich und intelligent wurde der Strafraum besetzt und es ergaben sich daraus viele Anspielstationen und entsprechende Topchancen. Ohne die Hinzunahme von Standards oder langen Einwürfen waren insgesamt 6-mal mindestens 4 Spieler Rostocks bei eigenem Ballbesitz im gegnerischen Strafraum. Ein paar Einzelbeispiele nachfolgend in Bildform.
4 Einzelbeispiele Strafraumbesetzung:
Min 0:37 - Flanke Neidhardt nach Dribbling und Pass von Scherff
vs_Wuerzburg_Strafraumbesetzung_01.JPG
Min 11:01 - Großchance Pepic nach Dribbling
vs_Wuerzburg_Strafraumbesetzung_02.JPG
Min 14:47 - Großchance Scherff nach Flanke Vollmann
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Min 32:31 - Flanke Ahlschwede und infolgedessen gute Kopfballchance von Vollmann
vs_Wuerzburg_Strafraumbesetzung_04.JPG
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