Meppen vs. Hansa

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GravelAndSand
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Re: Meppen vs. Hansa

Beitrag von GravelAndSand »

Jakob hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 17:33 Kann es ein, dass wir in Meppen seit Bestehen der 3.Liga noch nie verloren haben? Oder noch besser, nur gewonnen? Ist das so etwas, wie unser neuer Lieblings-Auswärts-Spielort? :D
Das stimmt, dafür in Liga 2 in Meppen nie gewonnen...
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Kotte59
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Re: Meppen vs. Hansa

Beitrag von Kotte59 »

HGWinK hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 21:40 Blablabla..

Diese extrem enge Konstellation im oberen Drittel der Tabelle beweist doch dass auch andere Vereine oben scheinbar oft genug patzen, denn sonst hätten sich zu diesem Zeitpunkt schon klare Aufstiegskandidaten herauskristallisiert.
Ja, wenn man dann nur Kapital daraus schlagen könnte ... :? Aber wie schon oft so geschrieben und passiert; immer wenn Hansa die Möglichkeit hatte, die Tür zu den ersten drei Plätzen aufzustoßen, patzt man fleißig mit und deswegen stehen wir da, wo wir stehen... :evil:
Erst wenn sich daran grundlegend und sofort etwas ändert, (Ja, man muss auch mal wieder gegen Jena gewinnen !!!) dann kann/könnte man wieder über einen Rechenschieber nachdenken.
Außerdem, alle Vereine, die da oben stehen, rechnen sich mit Sicherheit von Spieltag zu Spieltag die gleichen Chancen aus wie wir, und dementsprechend werden sie auftreten. Wenn dann noch Dusel dazukommt, (WM) dann kann man sich schnell da oben festsetzen...
Wer die Wahrheit spricht, braucht ein schnelles Pferd… (altes Sprichwort)
DerThommes
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Re: Meppen vs. Hansa

Beitrag von DerThommes »

Das zeigt doch nur, das allen die Nerven flattern. Von einem aktuellen Aufstiegsplatz kann man sich auch nichts kaufen. Ich für meinen Teil bin lieber erst am letzten Spieltag auf einem Platz an der Sonne...Fakt ist, es ist alles noch drin. Nicht mehr, nicht weniger.
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onkel
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Re: Meppen vs. Hansa

Beitrag von onkel »

GravelAndSand hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 08:28
onkel hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 17:45 Nicht so ganz Jakob.

Da war doch mal was... :roll:

https://www.liga3-online.de/hansa-manag ... eberzogen/
Er sprach von "in Meppen" 😉
Ach du Scheiße, auch das noch. :roll:
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Wer nicht weis wie er Hansa schauen soll https://t.me/+5608WY5v9DViZGYy
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Re: Meppen vs. Hansa

Beitrag von Fuß-baller »

Moin,

bezüglich der Entwicklung in bestimmten Teilbereichen Hansas vielleicht an der Stelle mal ein paar Fakten und Gedanken.

Nach der Winterpause konnte Hansa bis zur "Coronapause" in 7 Spielen 13 Punkte holen (4 Siege, 1 Remis, 2 Niederlagen - 9:3 Tore) - ein Schnitt mit dem man über die gesamte Saison ca. 70 Punkte erreichen würde. Doch nicht nur die Ergebnisse stimmten. Die vermeintliche Unterlegenheit Rostocks innerhalb den letzten 30 Spielminuten konnte, teilweise behoben werden (Anzahl der bekommenen sowie geschossenen Tore):

1. - 15. Min - 2:0
16. - 30. Min - 2:1
31. - 45. Min - 1:0

46. - 60. Min - 1:0
61. - 75. Min - 1:1
76. - 90. Min - 2:1

Des Weiteren fand das Trainerteam mit Butzen eine kreative Übergangslösung für den zentralen Mittelfeldbereich. Trotz Butzens Schwächen in der Spielentwicklung mit Ball funktionierte die unorthodoxe Spielweise des Teams "ohne" ein besonders starkes ballsicheres zentrales Mittelfeld. Seine defensive Zweikampfstärke und das enorme hochintensive Laufpensum trugen entscheidend dazu bei.
Statistik_Butzen.JPG
Die Ausgeglichenheit der Liga zeigte sich unter anderem in der Torschussstatistik. Mit Markus Kolke hat Hansa auf der Torwartposition in dieser Saison einen "Unterschiedsspieler". Die folgende Torschussstatistik (7 Spiele) beweist dies eindrucksvoll.
Torschussstatistik.JPG
.
Spiel Nr. 1 nach der Pause gegen Zwickau:
Im Vorfeld des Spiels gab es für das Trainerteam mE zwei Möglichkeiten: Entweder man vertraute dem Team, welches nach der Winterpause erfolgreich im 5-2-3/5-4-1 System gespielt hatte oder man wechselte wieder auf ein 4-2-3-1 System mit dem für mich in der Vergangenheit sehr gut funktionierenden Mittelfelddreieck Bülow/Pepic/Nartey. Die Entscheidung fiel auf Variante Nummer 1, wobei Straith konsequenterweise den gelbgesperrten Sonnenberg ersetzte und zu meiner Überraschung Granatowski für Opoku in der Startelf stand. Letzterer war mit seiner Schnelligkeit, seinen Dribblings sowie klugen Pässen in die Spitze - bezogen auf die letzten 7 Spiele - der Antreiber im offensiven Bereich gewesen. Bei 60 % aller Torschüsse war Opoku in der vorangegangenen Passfolge beteiligt - Hanslik zum Vergleich bei 35 %. Weiterhin war er von den 9 geschossenen Toren an 5 beteiligt, bereitete zudem einen Lattentreffer von Butzen vor und traf selbst mit einem Freistoß den Pfosten. Mit Verhoek harmonierte er sehr gut.

Hansa begann druckvoll und beherrschte in den ersten 30 Minuten das Spiel (7:2 Torschüsse; 2:0 Tore) - Nartey und Granatowski mit scharfen sowie genauen Standards, die für Gefahr sorgten (Entwicklung +++). Zwickau wurde nur gefährlich, weil Neidhart bei einer eigenen Ecke (3. Spielminute) sowie Reinthaler im Spielaufbau (18. Spielminute) böse patzten - Kolke bügelte diese Fehler grandios aus. Erstere waren gerade in der Anfangsphase ungewohnt unsicher und leisteten sich einige vermeidbare Ballverluste. Hansa bis zur Halbzeit etwas defensiver, Zwickau ohne Durchschlagskraft (0:1 Torschüsse). Die 2. Halbzeit erinnerte dann stark an längst geglaubte überwundene Schwächen. Bis zur 62. Minute das Spiel noch einigermaßen ausgeglichen (2:2 Torschüsse) - Reinthaler in der 60. Minute jedoch wieder mit einem leichten Fehler im Spielaufbau. Die Folge ein Konter und der Anschlusstreffer. Hätte Reinthaler ausgewechselt werden sollen in der Halbzeitpause? Ich denke nein, da er gegen die sehr kopfballstarken Zwickauer mit König und Huth in der Spitze der einzige war, der aufgrund seiner Körpergröße sowie -masse dagegenhalten konnte. Danach kam von Hansa - mit Ausnahme eines Freistoßes von Opoku in der 84. Spielminute - nichts mehr und man kassierte in der 73. Minute das 2:2 (Torschüsse 1:3). Warum wirkte Hansa platt und konnte nicht mehr zusetzen? Ein Erklärungsversuch:

Zwickau spielte ein 4-4-2 System mit zwei zentralen wuchtigen Stürmern (König & Huth) sowie zwei Außen (Viteritti & Schröter), die in der Offensive sehr hoch agierten. Hansas Antwort gegen diese Art des Offensivspiels bestand in der zahlenmäßigen Überzahl der 3er-Kette in der Zentralen sowie der Mann gegen Mann Verteidigung auf den Außen (Scherff & Neidhart). In Bildform sieht das dann bei Ballbesitz Zwickaus ca. folgendermaßen aus:
Zwickau_Ballbesitz.JPG
Hansas Spiel war besonders in der Anfangsphase von sehr hohem Pressing geprägt. Durch die Bindung der 3er-Kette Rostocks an die zwei Zwickauer Stürmer ist man zahlenmäßig auf dem Rest des Spielfeldes eher unterlegen bzw. muss sehr kompakt und sehr laufintensiv zusammenarbeiten, wenn man den Ball erobern will. Das kostet viel Energie. Nach einer Führung lässt Hansa sich gerne mal in ein 5-4-1 Mittelfeldpressing zurückfallen - so auch gegen Zwickau. Dennoch wollten sie das Spiel nach Balleroberung schnell machen. Aufgrund der sehr hoch stehenden Außen Zwickaus und der folglich sehr tief stehenden Scherff und Neidhart waren jedoch gerade für die beiden die Wege bei Balleroberung nach vorne sehr weit und laufintensiv. Wenn man jetzt nur wenige sehr ballsichere Spieler im zentralen Bereich aufstellt (quantitativ Butzen & Nartey, qualitativ Nartey), sind Ballverluste etwas häufiger zu erwarten als wenn man vielleicht mit Bülow/Pepic/Nartey in der Zentralen agiert. Da Hansa bei Ballverlust oftmals und sehr gut gegenpresst, kann man in eine Art Teufelskreis kommen, der aus sehr weiten laufintensiven Wegen, wenig Ballsicherheit und unkontrolliertem Hin und Her besteht. Dies kann bei einer 2:0 Führung mE nicht das gewünschte Ziel sein, vielmehr bevorzugt es die Spielweise des Gegners - in dem Falle Zwickaus.

Spiel Nr. 2 nach der Pause gegen Mannheim:
Vorab: Hansa verfügt über einen breiten, qualitativ guten Kader, der besonders in diesen englischen Wochen einerseits eine sinnvolle Rotation und andererseits die Aufrechterhaltung des hohen Pressings in jedem Spiel ermöglicht - das ist ein großes Plus. Butzen ersetzte in der 3er-Kette hinten den im Zwickau Spiel schwachen Reinthaler, Sonnenberg nach Gelbsperre zurück für Straith, Bülow und Pepic als eingespieltes Duo in der Zentralen, Scherff für Neidhart, Vollmann für Granatowski, Breier für Hanslik und in der Spitze Nartey für den Gelbrot gesperrten Verhoek, Opoku wieder draußen?!. Warum Nartey in der Spitze agierte und nicht Breier bzw. warum man nicht in dem Spiel schon auf 4-2-3-1 umstellte sondern beim 5-4-1 System blieb, verstehe ich nicht. Vielleicht war der Plan Nartey als sehr ballsicheren und kreativen Spieler in der Spitze zu suchen, dort den Ball sicher zu binden und die nachlaufenden Spieler einzusetzen - aber: Der Laufaufwand als einzige Spitze im Offensivpressing - so wie es Hansa spielt- , ist enorm, d.h. man braucht Pausen. Nartey dann mit den Aufgaben als ersten Anläufer im Pressing sowie Spielmacher im Offensivbereich zu beauftragen, halte ich für etwas zu viel. Außerdem ist und bleibt Breier für mich kein Außenspieler, weil er auf der Position zu langsam bzw. zu limitiert in der Spielentwicklung ist - er ist und bleibt für mich ein klasse Stürmer in der Spitze. In diesem Spiel gab er 0 Torschüsse ab und bereitete einen Torschuss vor.

Hansa wieder in den ersten 30 Minuten überlegen (6:1 Torschüsse), wobei Großchancen - mit Ausnahme von Scherff (18. Min) - nicht erspielt wurden. Danach passierte in der Offensive auf Seiten Hansas bis zur Halbtzeit nichts. Auffällig - Butzen und Pepic mit "vielen" einfachen Ballverlusten. Mannheim in der gesamten 1. Halbzeit mit 2 Torschüssen, wobei besonders der Kopfball aus der 38. Spielminute herausstach, welchen Kolke entschärfen konnte. In der Anfangsviertelstunde der 2. Halbzeit Rostock nochmals mit viel Druck (5:0 Torschüsse). Großchancen blieben jedoch Mangelware, auch weil teilweise zu hastig abgeschlossen wurde. Vollmann versuchte beispielweise 5-mal in diesem Spiel aufs Tor zu schießen - 3-mal geblockt, 2-mal nicht aufs Tor. Mannheim mit ihrer stärksten Phase zwischen der 65. und 85. Minute (3:0 Torschüsse). Der Elfmeter fies und größtenteils unberechtigt. Insgesamt ein klasse Spiel von beiden Mannschaften, welches aus meiner Sicht keinen Sieger verdient gehabt hätte.

Spiel Nr. 3 nach der Pause gegen Meppen:
In diesem Spiel stellte man auf 4-2-3-1 um und es wurde weiter fleißig rotiert. Einzige kleinere Überraschung - Butzen an der Seite Bülows in der Zentralen und Pepic auf der Bank. Opoku erstmals seit der "Coronapause" in der Startformation. Das Spiel wurde von Hansa von Anfang bis Ende beherrscht (8:2 Torschüsse - Opoku 3 Torschüsse, 2 Tore, 1 Torschussvorlage). Ein paar kurze Worte noch zu der Kritik an Pepic. In der 34. Spielminute kam er für den verletzten Nartey und spielte auf der 10er Position. Aus meiner Sicht kommt er da etwas schlechter zurecht als auf der 6er Position. Die Sprintwege sind etwas länger, seine Endgeschwindigkeit jedoch eher gering. Das lässt ihn so manches Mal etwas blass aussehen. Mit der Einwechslung von Straith in der 77. Minute stellte Hansa wieder auf 5-4-1 um - Pepic nun vorne auf der Außenposition. Der Wille war da, aber gerade auf dieser Position ist Schnelligkeit ein Muss.

Zusammenfassung - nach der "Coronapause":

+ bessere gefährliche Standards durch Nartey und Granatowski
+ gute bis sehr gute Rotationsmöglichkeiten durch einen breiten Kader
+ Beherrschung von 2 Spielsystemen (4-2-3-1; 5-2-3/5-4-1)
+ sehr gutes Pressing bzw. hoher Druck besonders in den ersten 30 Minuten
+ Sehr gutes Spiel gegen Meppen & Mannheim

- 2. Halbzeit gegen Zwickau
- wenig Durchschlagskraft in den letzten 30 Minuten, wenn vorher 5-2-3/5-4-1 gespielt wurde
- Verletzung Narteys

??? Warum Opoku in den ersten beiden Spielen nicht in der Startformation
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