Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

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Fuß-baller
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Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

Beitrag von Fuß-baller »

Moin,

die Hinrunde ist fast zu Ende und Weihnachten + Silvester bescherten den Teams ein wenig Regeneration. Zeit für eine letzte "Analyse" meinerseits. Dabei möchte ich die bisherigen Spiele unter die Lupe nehmen und in einigen ausgewählten mir möglichen Teilgebieten versuchen aufzeigen, wo noch Verbesserungspotential besteht, um am Ende der Saison unter die Top 3 zu kommen. Ein wenig persönlich wird es am Schluss. Viel Spaß.

Im Hinblick auf die Analysen gab/gibt es stets 3 Hauptprobleme für mich:

#1 Kenne ich alle Aspekte, die das Ergebnis beeinflussen?
#2 Besitze ich hinreichend genügend Informationen über die Aspekte?
#3 Ziehe ich die richtigen Schlüsse?


Da ich diese Fragen auch dieses Mal nicht zu 100 % mit "Ja" beantworten kann, werde ich von Tendenzen sprechen und kann nur jedem raten, kritisch die dargelegten Zusammenhänge bzw. Aussagen zu hinterfragen. Viel Spaß.

1. Fakten, Fakten, Fakten:

1.1 Kader:
10 Neuzugänge konnte Hansa zur Saison 20/21 an die Ostseeküste locken. Nachfolgend eine sportliche Einordnung in Bezug auf die Startelfeinsätze:

Stammspieler: Bahn, Löhmannsröben
zwischen Startelf und Bank: Roßbach, Rother
Bankspieler: Farrona Pulido, Horn
eher nicht im Kader: Herzog, Klatte, Schulz
verletzt: Litka

14 Spieler verblieben aus der Saison 2019/20 im Team. Nachfolgend eine sportliche Einordnung in Bezug auf die Startelfeinsätze:

Stammspieler: Kolke, Neidhardt, Riedel, Scherff, Sonnenberg, Verhoek, Vollmann
zwischen Startelf und Bank: Breier, Omladic
Bankspieler: Daedlow, Engelhardt, Voll
verletzt: Butzen, Reinthaler

1.2 Taktik:
Hansa spielte konsequent 2 verschiedene Grundsysteme, die nachfolgend im Hinblick auf die unterschiedlichen Spielsituationen vereinfacht grafisch dargestellt werden.
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Grundsystem1.JPG
Grundsystem2.JPG
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1.3 Die bisherigen Spiele:
Aus 17 Spielen holte Hansa 26 Punkte (1,53 Punkte pro Spiel) - ein Wert mit dem man in den letzten 5 Spieljahren sich zwischen Platz 4 und 8 in der Tabelle eingeordnet hätte. In dieser Saison ist Rostock unter Einbezug der Quotientenregel momentan auf dem 6. Platz. Ein Blick auf die Tabelle unter Hinzuziehung der Ergebnisse sowie einer kleinen Statistik bestätigt den derzeitigen Tabellenplatz als entsprechend:
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Tabelle_Quotientenregel.JPG
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Positiv ist, dass für Rostock noch 2 Partien gegen Unterhaching (10. Platz) und Lübeck (18. Platz) ausstehen, in denen eine Verbesserung des Punktedurchschnitts durchaus möglich erscheint. Weiterführend eine chronologische Auflistung der Spiele und Ergebnisse sowie eine Unterscheidung in 1. und 2. Halbzeit bzgl. der Spielergebnisse.
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Spiele_Hansa_Rostock.JPG
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Es fällt auf, dass die 1. Halbzeit sich deutlich schwächer bzgl. der Ergebnisse darstellt als die 2. Halbzeit. 4 Siege, 4 Remis und 9 Niederlagen aus Halbzeit 1 (16 Punkte- 10:13 Tore) stehen 8 Siege, 6 Remis und 3 Niederlagen aus Halbzeit 2 (30 Punkte - 14:5 Tore) gegenüber. Wenn Hansa in Führung ging (6-mal), gewannen sie immer. Von den 9 Rückständen führten 5 zu einer Niederlage, 3-mal schaffte man noch ein Remis und 1-mal einen Sieg. Begutachtet man im Detail die geschossenen und bekommenen Tore im Viertelstundentakt, so ergibt sich folgendes Bild:
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Zeitliche_Torfolge.JPG
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Die ersten 2 Sektoren sind sehr ausgeglichen. Die Viertelstunde vor der Halbzeit trifft Rostock zwar überdurchschnittlich viel, mit 9 Gegentoren bekommen sie jedoch in dieser Phase die meisten Gegentreffer. Die 30 Minuten nach der Halbzeit sind aus Hansasicht phänomenal - 14:2 Tore. In den letzten 15 Minuten konnte leider bisher nur der Gegner 3-mal treffen.

2. Analyse:

2.1 Defensive:
Die Mannschaft kassierte pro Spiel 1,06 Gegentore und spielte 5-mal zu 0 (Uerdingen, Kaiserslautern, Bayern II, Türkgücü, Zwickau). Isoliert betrachtet zwei sehr gute Werte - Tendenz Aufstieg. Um einen detaillierteren Einblick zu gewinnen, habe ich die Gegentore in Kategorien unterteilt:
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Gegentore_Defensive.JPG
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Gegnerische Standards verteidigt Hansa gut - 3 Elfmeter empfinde ich zwar als relativ viel, das Handspiel Breiers gegen Saarbrücken ist jedoch eher in die Kategorie Pech und das Foul Riedels nach Ballverlust Bahn gegen Victoria Köln eher als unnötig einzuordnen - Tendenz Aufstieg. Verliert Rostock den Ball in der gegnerischen Hälfte, ist es für den Gegner sehr schwer, aus dieser Situation heraus Tore zu erzielen. Lediglich 3-mal gelang es über einen "normalen" Spielaufbau sowie 2-mal über einen "Konter". Folgende Faktoren sind meines Erachtens zumeist je nach Spielsituation dafür verantwortlich: sofortiges geschlossenes Gegenpressing; Handlungsschnelligkeit, taktisches Geschick sowie Zweikampfstärke in der Konterabwehr; kompaktes und intensives Verteidigen in der taktisch ausgegebenen zurückgezogenen Grundformation - Tendenz Aufstieg. Die letzte Kategorie "Ballverluste in der eigenen Hälfte" ist bedeutend überrepräsentiert. Dabei sind die Unterkategorien "Ballverlust nach Einwurf, geschlagenem Ball sowie Pass nach vorne" mit jeweils einem Gegentor zu vernachlässigen - diese Werte sind in Ordnung. Das Hauptproblem mit 5,5 Gegentoren sind die "Ballverluste nach groben individuellen Fehlern" in der letzten Linie bzw. auf der 6er-Position im Spielaufbau. Paradox, da es genau genommen ein Problem der Offensive und nicht der Defensive darstellt. Ich kenne zumindest kein Team auf der Welt, das diese Situationen in ihrer Vielzahl ohne gegnerischen Torerfolg zu verteidigen weiß. Dieses Thema wird deshalb unter der Überschrift "Offensive" genauer betrachtet. Resümierend kann man der Mannschaft - unabhängig von der Art der Handlung nach Ballverlust - attestieren, dass sie sehr gut bezüglich jeglicher Situationen organisiert ist und die Umsetzung sehr häufig erfolgreich verläuft. Darüber hinaus haben sie mit Kolke einen Torwart im Tor, der fast immer sehr gute Leistungen abruft - Tendenz Aufstieg.

2.2 Offensive:
Die Mannschaft schoss pro Spiel 1,41 Tore und traf in 5 Begegnungen gar nicht das Tor (Saarbrücken, Uerdingen, Kaiserslautern, Meppen, Ingolstadt). Isoliert betrachtet zwei schlechte Werte - Tendenz kein Aufstieg. Um einen detaillierteren Einblick zu gewinnen, habe ich die Tore in Kategorien unterteilt:
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Tore_Offensive.JPG
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Mit Ausnahme von direkten Freistoßtoren konnte Hansa eindrucksvoll nachweisen, dass sie im Gegensatz zur letzten Saison variabel, gefährlich und - im Sinne von Toren - erfolgreich bei eigenen Standards geworden sind - Tendenz Aufstieg. Nach "Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte" traf Rostock 6-mal. Grund für die Ballgewinne sind meines Erachtens das sehr gut organisierte Pressing beim Spielaufbau des Gegners sowie das sofortige mannschaftlich geschlossene Gegegnpressing nach Ballverlust. Auffällig ist, dass Hansa in 5 von 6 Fällen weniger als 6 Pässe benötigte, um den Treffer zu erzielen. Die Unordnung des Gegners schnell und schnörkellos zu nutzen, scheint beabsichtigt, gefordert und sehr gut vermittelt worden zu sein - Tendenz Aufstieg. Die Marschroute des schnellen Spiels in die Spitze wird in der Kategorie "Tore nach Ballgewinnen in der eigenen Hälfte" bestätigt. 7 von 10-mal schaffte es die Mannschaft aus der eigenen Hälfte heraus, innerhalb von maximal 5 Pässen ein Tor zu erzielen. Vielleicht etwas überraschend, aber Hansa ist konterstark - Tendenz Aufstieg. Kaum zu Toren kommt Rostock, wenn der Spielaufbau länger als 5 Pässe andauert. 2 von den 3 Toren ging dabei in der Entstehung ein hoher Pass auf Verhoek voraus - Tendenz kein Aufstieg. Eine mögliche Schlussfolgerung wäre jetzt, dass Hansa einen längeren bzw. überhaupt einen kurzen flachen Spielaufbau nicht präferiert. Das glaube und sehe ich jedoch nicht. Sie wollen - insofern es keine schnelle Umschaltmöglichkeit gibt - sehr wohl den Ball lange und flach in den eigenen Reihen halten. Als Indizien für meine Hypothese nenne ich, dass bspw. Kolke sehr häufig kurz eröffnet oder der Ball gegen einen tiefstehenden Gegner ausdauernd hinten rum gepasst wird. Allein die "Qualität" und das ist meine Schlussfolgerung für den Umstand, dass kaum Tore nach längeren Passstafetten erzielt werden, fehlt. "Qualität" bedeutet für mich in diesem Zusammenhang vor allem, dass es an ballsicheren zentralen Mittelfeldspielern mangelt. Aus meiner Sicht erfüllt dieses Kriterium Bahn als einziger Spieler in einer offensiven 8er oder 10er Rolle. Auf der 6er Position konnte ich in dieser Saison bislang keinen Spieler wie z.B. Bülow, Pepic oder Klefisch (Victoria Köln) erkennen - Löhmannsröben versucht es, verbucht jedoch zu viele Ballverluste und arbeitet zu viel mit hohen Bällen, die irgendwann keine Überraschung mehr für den Gegner sind, Rother ist eher der "defensivere Part", Daedlow traut man es nicht zu, Bahn spielt für einen aufbauenden 6er zu risikovoll. Auf einer offensiven 8er bzw. 10er Position sehe ich nur den bereits erwähnten Bahn und Herzog. Letzter kam bis jetzt kaum auf Einsatzzeit, dennoch traue ich ihm gute Leistungen im offensiven zentralen Mittelfeld zu. Die ausbaufähige Torgefährlichkeit bezüglich eines "längeren Spielaufbaus" könnte man für sich betrachtet, eventuell noch verschmerzen, wären da nicht die 5,5 Gegentore "nach groben individuellen Fehlern" plus etliche weitere Ballverluste in der "letzten Linie", die nicht zu Gegentoren führten. Schauen wir uns die Gegentore im Detail einmal an:
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individuelle_Fehler.JPG
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Nimmt man Kolkes individuellen Fehler, der im eigentlichen Sinne nicht auf einem Ballverlust sondern auf einer Fehleinschätzung beruhte, aus der Statistik heraus, verbleiben 5 Situationen, in denen 3-mal der Ball vertändelt und 2-mal in die Füße des Gegners gepasst wurde. Bei der Frage nach dem warum, fallen mir u.a. folgende Möglichkeiten ein:

#1 Die Spieler überschätzen sich und ihre Ballbehandlung.

#2 Die Spieler unterschätzen die Situation.

#3 Die Spieler sollen/wollen unbedingt eine spielerische Lösung finden, suchen ohne Ergebnis und geraten dadurch in Bedrängnis.

Eine realistische Antwort würde man meines Erachtens nur erhalten, wenn man mit den Spielern spricht. Das kann ich leider nicht. Faktisch kann man festhalten: Diese Fehler bescherten Hansa 4-mal einen 0:1 Rückstand und damit eine sehr schlechte Ausgangsposition für den Rest der Partie. Nahezu jeder Spieler aus dem zentralen defensiven Mittelfeld bzw. der Abwehrkette leistete sich mindestens einen Bock, was darauf schließen lässt, dass es sich nicht um ein individuelles sondern mannschaftliches Problem handelt. Zeitlich kann man 4 der 6 Gegentore in den 15-minütigen Sektor vor der Halbzeit einordnen. Die Fehler geschahen unabhängig vom Spielsystem und waren über die gesamten 17 Spieltage eher gleichmäßig verteilt. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, gibt es aus meiner Sicht folgende Herangehensweisen, die einzeln und im Verbund sich als wirksam herausstellen könnten.

#1 Man thematisiert das Problem und verbessert die vorhandenen Spieler in puncto Ballbehandlung sowie Spielfähigkeit.

#2 Man kauft bessere Spieler hinzu (Simon Rhein?!).

#3 Man wird sich bewusst, dass es aufgrund mangelnder Qualität mehr Sinn ergibt, den Ball in engen Situationen schneller zu schlagen als eine spielerische Lösung zu suchen.

2.3 Taktik - 5-4-1/3-4-3 System vs. 4-2-3-1 System - 5er- vs. 4er-Kette:
Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass das von Hansa gespielte 5-4-1/3-4-3 System eine defensivere Grundausrichtung im Gegensatz zum 4-2-3-1 System beinhaltet. Während es im erstgenannten System 3 zentrale Abwehrspieler gibt, die selten bis gar nicht im Angriffsdrittel auftauchen, so sind im letztgenannten nur 2 Spieler dieser Art - die Innenverteidiger - zu finden. Dafür kann ein zusätzlicher Spieler z.B. im offensiven zentralen Mittelfeld eingesetzt werden. In den bisherigen 17 Spielen startete Rostock 11-mal im 5-4-1/3-4-3 und 6-mal im 4-2-3-1 System. Die Resultate nachstehend als Grafik.
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Taktik1.JPG
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Die Ergebnisse zeigen, dass Rostock im 4-2-3-1 System im Schnitt mehr Punkte holt, mehr Tore erzielt und weniger Gegentore bekommt. Letztgenannter Aspekt erscheint etwas überraschend, würde man doch im Normalfall davon ausgehen, dass man eher mit einem defensiveren System weniger Gegentore zulässt. Um besser differenzieren zu können, habe ich weiterführend in "Spiele gegen die ersten 10" und "Spiele gegen die letzten 10" unterschieden. Nachstehend die Ergebnisse.
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Taktik2.JPG
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Jetzt zeigt sich, dass die Auswahl des Spielsystems gegen die Mannschaften der oberen Tabellenhälfte nicht unbedingt der entscheidende Faktor für das Endergebnis sein muss. Anders sieht es in der Statistik gegen die "letzten 10" aus. Hier ist eine deutliche Tendenz zu erkennen, dass man im Schnitt mehr Punkte holt, mehr Tore schießt und weniger Gegentore bekommt, wenn man das "offensivere" 4-2-3-1 System wählt. Ein Sinn ergebender Erklärungsansatz ist für mich vereinfacht ausgedrückt folgender: Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte sind zumeist spielerisch limitiert und wählen deshalb eine sehr defensive Spielweise z.B. ein tiefstehendes 4-4-2 System. Hansa hat Probleme gegen diese risikolos spielenden Teams, da sie einer ihrer Stärken - "das schnelle Spiel in die Spitze bei Ballgewinn in der eigenen oder gegnerischen Hälfte" - nicht zur Geltung bringen können. Dafür wird umso mehr eine ihrer Schwächen im Offensivspiel offenbart - "das Erzielen von Toren nach langen Passstafetten". Agiert Rostock im 5-4-1/3-4-3 System ist die Chance im Gegensatz zum 4-2-3-1 System geringer sich im Angriffsdrittel durchzuspielen, da eine potentiell wichtige Anspielstation vorne im Zentrum fehlt. Folglich schafft Hansa es trotz eines geringen Schnitts an Gegentoren nicht, genug Tore für einen Sieg zu erzielen. Die kommende Statistik untermauert meinen Ansatz und rückt dazu ein weiteres Detail in den Fokus:
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Taktik3.JPG
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Uerdingen, Meppen, Kaiserslautern und Magdeburg spielten sehr defensiv und risikolos. Zwar kassierte man in diesen Spielen nur 3 Gegentore, doch konnte man selbst in 360 Minuten nur ein einziges Tor erzielen. Die Bilanz - 3 Punkte, 1:3 Tore - Tendenz kein Aufstieg. Dass man gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte nicht immer das 4-2-3-1 System spielen muss sondern das 5-4-1/3-4-3 durchaus wirksam und erfolgreich sein kann, beweisen die Spiele gegen Mannheim (3:2) sowie Victoria Köln (5:1) - 2 Spiele, 6 Punkte, 8:3 Tore. Warum dies so ist, wird deutlich, wenn man sich die Spielweise beider Teams ins Gedächtnis ruft. Beide versuchen offensiven Ballbesitzfußball zu zelebrieren und haben immense Probleme in der Defensive. Diese Eigenschaften sind wie geschaffen für die Stärken Hansas in Form von Pressing/Gegenpressing in der eigenen/gegnerischen Hälfte sowie das schnelle Spiel in die Spitze bei Ballgewinn. Schlussfolgernd würde ich in der Rückrunde gegen abwartende und sehr defensiv eingestellte Teams aus der unteren Tabellenhälfte stets im 4-2-3-1 System spielen.

3. Zusammenfassung + weiterführende Gedanken:
Die Zusammenfassung hat mir bezüglich der Inhalte über Tage hinweg etwas Kopfzerbrechen bereitet. An der Leistung der Mannschaft sind etliche Personen beteiligt, die hier nicht alle Erwähnung finden können. Neben den Spielern selbst ist es aus meiner Sicht das Trainerteam, das den größten Anteil beisteuert. Ich habe mich schlussendlich dafür entschieden, die Person zu thematisieren, die innerhalb dieses kleinen Teams höchstwahrscheinlich die meisten Entscheidungen trifft - Jens Härtel. Vorab einige Zitate aus dem OZ Sportbuzzer Bericht "Jens Härtel wird 50: Vom Autohaus in den Profifußball" vom 06.06.2019:

#1 "Er [Anm. Jens Härtel] ist extrem akribisch, unglaublich detailversessen." (Zitat Robert Marien)

#2 "Er [Anm. Jens Härtel] investiert unheimlich viel Zeit in seinen Job, ist ruhelos am Tüfteln." (Zitat Martin Pieckenhagen)

#3 "Er [Anm. Jens Härtel] ist ein sehr strukturierter Trainer und Mensch, der den Jungs klar sagt, was er von ihnen erwartet." (Zitat Martin Pieckenhagen)

Ein Blick in seine Historie als Spieler verrät, dass er die meisten Partien für Union Berlin (165), Sachsen Leipzig (120) und den FSV Zwickau (67) absolvierte. Laut Transfermarkt.de stand der "Abwehrspieler Härtel" fast immer in der Startelf, wurde kaum ausgewechselt und war äußerst selten verletzt. Der "Trainer Härtel" coachte unter anderem sehr erfolgreich und konstant 2 Jahre den Berliner AK in der Regionalliga (Gesamtpunktedurchschnitt pro Ligaspiel 1,56) sowie den 1. FC Magdeburg in Regional-, 3. Liga und 2. Bundesliga (Gesamtpunktedurchschnitt pro Ligaspiel 1,77). Der springende Punkt auf den ich versucht habe hinzuführen ist, dass die menschlichen Eigenschaften und der sportliche Werdegang Jens Härtels sich zu einem großen Teil in der heutigen Mannschaft des FC Hansa Rostock wiederfinden lassen. Ein paar "vereinfachte" neutrale und positive Beispiele:

#1 Der bescheidene ruhige "gehorsame" Arbeitertypus wird in der Kaderzusammenstellung bevorzugt - z.B. Butzen, Daedlow, Kolke, Rother.

#2 Die Grundvoraussetzung für einen Startelfeinsatz ist unabhängig vom Namen des Spielers immer einhundertprozentige Fitness.

#3 Das Hauptaugenmerk im Spiel liegt auf der Defensive. Fast immer stehen deutlich mehr defensiv starke Spieler auf dem Platz als offensive. Die Mannschaft ist defensiv sehr gut organisiert, strukturiert und hat auf die unterschiedlichen Offensivbemühungen des Gegners fast immer die richtige Antwort. Jüngere und/oder defensiv schwache Spieler können diesbezüglich sehr viel von ihm lernen und sich positiv weiterentwickeln (z.B. Opoku, Daedlow).

#4 In der Offensive glänzt Hansa, wenn der Gegner nach Ballverlust in der eigenen oder gegnerischen Hälfte für kurze Zeit ungeordnet ist. Die Abläufe sind dabei ebenfalls detailliert geplant und in ihrer Ausführung erfolgreich. Auch beim Thema Standards wurden anscheinend in dieser Spielzeit innerhalb der Trainingszeit etliche Möglichkeiten erarbeitet, die im Spiel zu Toren führten.

#5 Rostock gewann immer, wenn sie 1:0 vorne lagen und konnte 3-mal einen Rückstand in ein Remis sowie 1-mal in einen Sieg umwandeln - eine beeindruckende Bilanz.

#6 Gegen spielstärkere und/oder sehr offensiv eingestellte Teams besitzt Hansa immer einen sehr guten Plan, der ungewöhnlich häufig zum Sieg (z.B. 3:2 vs. Verl, 2:1 vs. Mannheim, 5:1 vs. Victoria Köln) oder schlechtesten falls zu einer knappen Niederlage führt (z.B. 2-mal VfB Stuttgart 0:1).

#7 Unter Jens Härtel wurde Hansa in den Saisons 2018/19 sowie 2019/20 2-mal 6. und steht in dieser Saison ebenfalls auf dem 6. Platz - imposant konstant.


Wenn das Ziel der Aufstieg in die 2. Bundesliga ist, dann muss es entweder noch Verbesserungspotentiale geben oder man ist bereits am Optimum angelangt und die vor uns stehenden Teams sind uneinholbar. Ich denke, dass Ersteres zutrifft und sehe in folgenden Punkten Möglichkeiten des Fortschritts.

#1 Der Spielstil Härtels ist sehr laufintensiv und komplex, der jeweilige Plan muss immer diszipliniert bis zu Ende gespielt werden. Wenn eine Situation - wie in dieser Saison der Spielaufbau gegen einen geordnet stehenden Gegner - aus unterschiedlichen Gründen (z.B. fehlende ballsichere zentrale Mittefeldspieler) schwer fällt, kann und sollte in der Trainingsarbeit trotzdem eine Einforderung der vorgegebenen Abläufe erfolgen, um sich zu verbessern - Fehler spielen hier keine Rolle. Im Spiel ist dies anders. Überdurchschnittlich viele grobe individuelle Fehler im Spielaufbau führten bislang zu Gegentoren, Rückständen und Punktverlusten. Abweichende Handlungsalternativen (wie z.B. das Schlagen des Balles) sollten eher, selbstbewusst und ohne schlechtes Gewissen oder Kritik von Trainern sowie Mitspielern erlaubt sein und genutzt werden.

#2 Bei der Ausrichtung der Mannschaft auf einen Gegner spielen persönliche Eigenschaften des Trainers meines Erachtens immer eine Rolle. Die Demut, Bescheidenheit und defensive Grundorientierung Jens Härtels kommen Hansa besonders in Spielen gegen spielstarke offensivausgerichtete Mannschaften zu Gute. Dagegen scheint es sie gegen defensivausgerichtete tief stehende spielschwächere Teams eher zu lähmen. Ein offensiveres System (4-2-3-1 anstatt 5-4-1/3-4-3 oder auch mal ein 4-1-4-1 mit einem 6er und zwei 10ern) und eine selbstbewusstere Einstellung - nämlich das Spiel in der Offensive und nicht in der Defensive gewinnen zu wollen - könnten meiner Meinung mehr Punktgewinne zur Folge haben.

#3 Mit einer Kombination von mehr als 5 Pässen kommt Rostock kaum zum Torerfolg. Im gesamten Fußball ist für mich das Herausspielen von Chancen bzw. Toren gegen einen tiefstehenden Gegner das schwierigste Thema. Selbst bei den besten Vereinen in Europa bin ich nicht immer sicher, ob sie aufgrund des Trainerteams oder aufgrund der außergewöhnlich hohen Dichte an Weltklassespielern dazu in der Lage sind - wahrscheinlich liegt irgendwo dazwischen die Wahrheit. Ein detaillierter diszipliniert zu verfolgender Plan wie ihn Jens Härtel zu bevorzugen scheint, der alle Eventualitäten bzw. Reaktionen des Gegners abdeckt, lässt sich aufgrund der hohen Anzahl an Freiheitsgraden für dieses Problem schlecht aufstellen und noch viel schwieriger umsetzen. Wie bringt man jemandem bei so zu Dribbeln wie Messi oder Omladic? Wie bringt man jemandem bei so eine Spielübersicht zu haben wie Kroos oder Bülow? Wie bringt man jemandem bei Situation mit Ball so zu gestalten wie Zidane oder Bahn, das Räume entstehen und Steckpässe gespielt werden können? Ich habe 5 Jahre bei Hansa in der Jugend gespielt. In der C-Jugend konnte ich bspw. von Herrn Malorny alles über defensives Zweikampfverhalten lernen, in der B-Jugend von Herrn Ziemer das Verschieben und Verteidigen in der 4er-Kette, in der A-Jugend das Schießen und Belaufen von Standards durch Herrn Zachhuber. Wie man aber spielerische Lösungen im Angriffsdrittel mit Ausnahme von Flanken oder hohen Bällen auf einen kopfballstarken Mittelstürmer findet, das wurde uns vor ca. 25 Jahren kaum vermittelt. Auch Jens Härtel besitzt hier aus meiner Sicht eine kleine Schwäche. Technisch versierte kreative Spieler mit eigenen Lösungsansätzen, guter Intuition, eigenem Kopf, die in der Lage sind, sofort auf vorhandene Hindernisse mit Ball reagieren zu können, sind es, die man meines Erachtens zur Lösung der dargestellten Thematik unbedingt braucht. Ein stückweit stehen diese jedoch im Kontrast zu den vielen positiven Eigenschaften die den Menschen und Trainer Jens Härtel womöglich ausmachen. Vielleicht fällt es deswegen so schwer, Spieler wie z.B. Butzen und Rother spielerisch zu entwickeln oder Herzog in der Offensive einzubauen.


Punkt 3 ist meiner Meinung nach kurzfristig nicht veränderbar. Eine Verbesserung in den Punkten #1 und #2 sehe ich jedoch als realistisch an und bin sicher, dass damit mehr Punkte geholt werden können. Statt Platz 5-8 könnte es Hansa dieses Jahr dann unter die besten 4 Mannschaften schaffen - ich wünsche es mir, da alle Beteiligten einen mehr als guten Job abliefern und es der Verein als solches verdient hätte, in der 2. Bundesliga zu spielen.

Abschließende Worte:
Da ich in den letzten 1,5 Jahren eine Menge positiv wie negativ kritisiert habe, empfinde ich es nur als fair, etwas sportlich persönliches über mich zu schreiben. Ich bin Stefan Kalweit (Jahrgang 84) und habe 5 Jahre in der Jugend für Hansa Rostock spielen dürfen. Diese Zeit war eine der schönsten, aber rückblickend auch eine mit sehr hässlichen Momenten gespickte. Ich hatte das Glück über die Jahre in einer sehr beieinanderbleibenden empathischen Truppe unter verschiedenen Trainern zu wirken und mein Hobby auf höchstem Niveau auszuüben. Gekrönt wurde dies sportlich mit dem Meistertitel in der damals höchsten Spielklasse (Regionalliga Nordost) und den sich anschließenden Spielen der deutschen Meisterschaft gegen den VfB Stuttgart (2:3, 1:3). Gespielt habe ich aufgrund meiner guten Ballbehandlung und hohen Spielfähigkeit im offensiven zentralen Mittelfeld. Im Sprinten war ich nahezu in jedem Jahr der schlechteste. Während Marcel Schied oder Tim Sebastian bspw. auf 30 Metern knapp unter 4 Sekunden blieben, kam ich bei 4,5 Sekunden ins Ziel. In Metern ausgedrückt beträgt der Unterschied circa 4 Meter - Wahnsinn. Damals wie heute war ich sehr ehrgeizig, hinterfragte viel, brachte Lösungen ein und wollte mitbestimmen. Als "intelligenter überehrgeiziger Spielertyp" war das für die Trainer besonders aber in emotional aufgeladenen Situationen für Gegenspieler, Mitspieler oder Schiedsrichter sicherlich nicht immer leicht und aus heutiger Sicht auch manchmal peinlich. Die zwei sportlich fiesesten Momente waren für mich die zunächst erfolgte Eingliederung in die B2-Jugend, nachdem ich Wochen vorher von meinem C-Jugend Trainer aufgrund der vergebenen Spielnoten in der gesamten Saison als bester Spieler ausgezeichnet wurde sowie die Mitteilung im A-Jugendbereich, das ich nicht in die Amateure übernommen werde. Eine Erklärung oder den Ansatz dessen gab es nie. Zudem fand das Gespräch zum letztgenannten Ereignis einen Tag vor dem Deutschabitur statt - ohne Worte. Nach einem Jahr in der 4. Liga in Sievershagen und dem damit verbundenen Abstieg hatte ich erstmal genug vom "Profifußball". Nach einer Pause von 5? Jahren begann ich unter meinem alten Hansa C-Jugend Trainer Stephan Malorny beim FC Förderkader Rene Schneider (Der Name ist schon irgendwie bekloppt.) zu spielen. Dort fanden sich größtenteils gutausgebildete Kicker zusammen, die Bock auf leistungsbezogenes Training hatten und für die Profifußballwelt zu schlecht waren und/oder Probleme mit dem "Kommerzprodukt Fußball" hatten. Lustigerweise wurde uns der letzte Punkt in Form von "wir sind eine Söldnertruppe" oftmals selbst vorgeworfen. Ich kann nur sagen, dass bis auf unseren Torwart, der glaube ich ein paar Mal etwas Benzingeld bekam, kein Spieler jemals Geld bekommen hat. Wir zahlten Beitrag, fuhren mit dem eigenen Auto zum Auswärtsspiel und zogen uns aufgrund von Kabinenknappheit so manches Mal auf dem Flur um. Auch so kann Fußball funktionieren - intrinsisch motiviert, weil es Spaß macht. Von ganz unten führte uns der Weg von der Kreisklasse in die Verbandsliga, in der sich der Verein heute noch befindet.

Begonnen habe ich hier spaßeshalber, weil ich emotional aufgeladenen negativen Kritikern eine "objektivere" Sichtweise unter Hinzuziehung von Statistiken präsentieren wollte. Der positive Zuspruch, meine Begeisterung für taktische Vorgänge im Fußball und mein Ehrgeiz haben dazu geführt, dass aus wenig schnell mehr geworden ist. Gemeldet haben sich in dieser Zeit indirekt/direkt zwei Vereine - der FSV Bentwisch (die übrigens aus meiner Sicht derzeit von einem absoluten Top Trainer - Herrn Bastian - gecoacht werden) und der FC Hansa Rostock. Jemanden Unbekanntes in einem Forum anzusprechen und einen Kontakt herzustellen, mag im ersten Moment etwas komisch klingen. Ich finde es aber generell eine sehr schlaue und mutige Idee, liegt doch der Schwerpunkt in erster Linie auf dem was die Person sagt und nicht wer sie ist - ein Vorteil des Internets. Enttäuschend und unprofessionell fand ich, dass in Bezug auf den Kontakt zum FC Hansa Rostock derjenige mir weder seinen Namen noch seine Position nennen wollte, ich aber ihm einen "stichpunktartigen verkürzten Lebenslauf" schicken sollte. Einige Wochen später kam dann die ausgeschriebene Stelle als Videoanalyst und ich bewarb mich, wurde eingeladen und völlig zu Recht nicht genommen. Videoschnitttechnik beherrsche ich nicht und in Bezug auf Statistik ist das Trainerteam bestens informiert. Einerseits hat Herr Härtel selbst einen Faible dafür, andererseits gibt es professionelle Anbieter, die viel mehr Daten liefern können als ich je dazu im Stande wäre. In Puncto taktische Spielanalyse konnte ich die einzige Frage von Herrn Härtel nicht beantworten. Schwer war sie nicht, ich hatte jedoch nicht darauf geachtet - Pech gehabt. Nichtsdestotrotz hat dieses Ereignis mich zwar kurzfristig enttäuscht, nachhaltig jedoch angespornt bessere "Analysen" hier im Forum zu schreiben. So wie zu Beginn bin ich auch heute der festen Überzeugung, dass ich einige Punkte herausgearbeitet und mit Fakten untermauert habe, die nach ihrer Umsetzung für bessere Ergebnisse der Mannschaft sorgen könnten und würden. Dennoch bin ich mir bewusst, dass die aufgebrachte Zeit und der Ertrag in einem schlechten Verhältnis stehen. Des Weiteren habe ich die Art und Weise wie Jens Härtel und Ronny Thielemann Fußball spielen wollen gut verstanden und es gibt nicht mehr viel Neues zu berichten. Aus diesem Grund höre ich auf.

Zum Abschluss möchte ich mich ganz herzlich bei den Administratoren für die Pflege dieses Forum und ihren Support, den Menschen, die mir mit positiver sowie negativer Kritik entgegen getreten sind und allen schreibenden Personen bedanken, die mir gezeigt haben, was es bedeutet Fan des FC Hansa Rostock zu sein. Der Aufstieg ist in dieser Saison schaffbar - bleibt bloß positiv.

Fuß-baller
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Re: Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

Beitrag von FB »

Meine Fresse... meinen allerallergrößten Respekt an dich!

Unglaublich auch deine ehrlichen und privaten Worte, vorallem in Zeiten des anonymen Internets.


Vielen herzlichen Dank für all deine Analysen!
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Re: Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

Beitrag von Abel »

Ich habe das jetzt bestimmt 20 min oder mehr durchgelesen, was ein Text, Danke dafür! Bei vielem nickt man sicherlich mit dem Kopf, weil es sich mit den eigenen Beobachtungen überschneidet. Als Laie fand ich das 4-2-3-1 v.a. wegen der Doppel 6 in der Mittelfeldzentrale einfach sicherer im Auftreten unserer 6er und das hat BBB vorne auch von vielen Defensivaufgaben befreit. Ich bin auch optimistisch, dass wir wieder in einer ähnlichen Region wie die letzten Jahre landen. Ob man sich in der Rückrunde nochmal für mehr steigern kann, muss man sehen und hängt vielleicht auch von einem neuen kreativen Leistungsträger für die Offensive ab. Hoffen wir das beste, egal wie der Kader ausschaut.

Schön, dass du so ehrlich deinen Hintergrund erklärt hast. Hättest du natürlich nicht müssen, aber ist schon interessant. Schade widerum, dass wir in Zukunft weniger Analysen haben werden, aber angesichts der Arbeit dahinter auch verständlich. Ich hoffe man sieht deine dann kürzeren Posts hier trotzdem noch in Zukunft und schaue gerne auch wieder in den Spieltagschat rein. ;)
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Re: Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

Beitrag von HROle »

Vielen vielen Dank für deine zeitintensiven Analysen! Ich war von deinen objektiven Auswertungen immer sehr begeistert. Sie waren eine sehr willkommene Abwechslung.

Ich hoffe, dass jemand vom Trainerteam hier vielleicht doch mal mitgelesen hat und so der ein oder andere Punkt evtl. umgesetzt werden kann.

Danke auch für dein Quiz damals inkl. der Preise.
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Re: Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

Beitrag von Torben »

Vielen Dank für deine ausführliche Analyse und vor allem für die viele Arbeit die du hier nach jedem Spieltag investiert hast. Für mich waren die letzten Monate hier im Forum durch deine Beiträge geprägt, auf die ich gespannt im Spieltagsthread gewartet habe. Ich habe dadurch zumindest versucht die Spiele etwas analytischer zu schauen und weniger Emotionen in die Bewertung einfließen zu lassen. Vor allem fand ich es spannend von dir beschriebene Verhaltensweisen bei bestimmten Situationen dann auch in folgenden Spielen wiederzuerkennen.
Ich möchte dir nochmal großen Respekt für deinen Aufwand hier zollen, du hast es meiner Meinung nach auf jeden Fall geschafft diesem Forum eine andere Qualität zu geben. Mir ist aufgefallen das auch andere User verstärkt versuchen die Spiele sachlich taktisch zu bewerten und nicht mehr nur alles positiv oder alles negativ sehen.
Ich würde mich sehr freuen wenn du dich auch weiterhin hier zu Wort meldest.

Und zuletzt noch ein Dankeschön für das Wecken einer Erinnerung an meine einzige Auswärtsfahrt für eine Jugendmannschaft von Hansa. Wir waren damals in Stuttgart mit dabei, war für mich was völlig anderes als die normalen Touren zu den Bundesligastadien. Mussten vor Ort erst rumfragen wo genau denn das Spiel stattfindet.
Leider hat mir Google keine Aufstellung mehr zu dem Spiel geliefert. Kann da jemand hier aushelfen?
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Re: Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

Beitrag von beiNZ »

Lieber Fuß-baller, Danke für Deinen ausführlichen Beitrag.
Nutze mal wieder die Internetbühne u. nehme auch Gegenwind in Kauf!
Bin ein sehr emotionaler Typ. Beim Lesen Deiner Ist-Analyse standen mir als Hansafan die Trainen in den Augen.
War das hier ein Abschiedsbrief? Bitte, nein!
Als alter Sack hinke ich oft den aktuellen Ereignissen hinterher!

Vielleicht noch einige Fragen von einem gemeinen Fußballfan mit meist regionalem Bezug:
Lukas S. hat sich a.m.S. in der 3.Liga trotz mehrfacher u. andauernder Kritik im Hansateam behauptet?
Technische Mängel wurden, auch so mehrfach gelesen und gesehen durch Kampfgeist von ihm ausgeglichen.
Somit sei er für das Trainerteam immer plan- und ausrechenbar?
Zu O.Daedlow schreibst Du: "....D. traut man es nicht zu...."
Also scheint er bei der Profimannschaft noch nicht zu 100% akzeptiert oder angekommen zu sein?
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Re: Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

Beitrag von Borsti »

beiNZ hat geschrieben: Di 5. Jan 2021, 02:16 Zu O.Daedlow schreibst Du: "....D. traut man es nicht zu...."
Also scheint er bei der Profimannschaft noch nicht zu 100% akzeptiert oder angekommen zu sein?
Ich hab das eher so verstanden, daß er noch Entwicklungszeit braucht, bis man sagen kann, daß er alles im Griff hat. Leute wie Kolke oder Bahn sind top verläßlich - die stellt man auf und weiß, daß es läuft. Vielleicht braucht Oli bis dahin noch ein bißchen. Er ist ja auch erst 20.
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Re: Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

Beitrag von Zircus »

Vielen Dank für deinen Analysen. Sie haben mich auch nochmal anders auf die Spiele gucken lassen.
Manchmal hatte ich den Eindruck die Gegner lesen hier mit und konnten sich besser auf unsere Schwächen einstellen.
Dein zeitlicher Aufwand dafür muss immens gewesen sein. Über wenigstens eine Analyse zum Saisonende würde ich mich aber nochmal sehr freuen.
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Re: Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

Beitrag von Maun91 »

Stark! Da hat man auch als Härtel-Kritiker wenig argumente, wenn man das liest! :?
So eine analyse wünscht man sich doch einfach, vorallem wenn man das gefühl hat, dass einiges schiefläuft. Trotz guter Ergebnisse.

Riesen Lob und Dank!
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Re: Ein letztes Fazit - Saison 20/21 - Spieltag 1-17

Beitrag von rob »

Erst mal großen Respekt von Fuß-baller, sich hier öffentlich zu outen. Die Analysen waren natürlich auch 1a mit Sternchen. Top!

Manchmal habe ich mir aber auch gedacht, dass es zu viele "Internas" waren, die hier öffentlich jeder mitlesen konnte (u.a. mögliche Gegner). Du bist nicht mein FCH angestellt und kannst frei von der Leber weg schreiben. Keine Frage. Aber wie Zircus schon schrieb, mich würde nicht wundern, wenn andere deine (Top) Analysen ausgedruckt und dem jeweiligen (Gegner) Trainer vorgelegt haben.

Wie gesagt, nicht als Kritik verstehen. Ist lediglich eine kleine Anmerkung meinerseits.

Als jemand, der selbst 12 Jahre lang aktiv Fussball gespielt hat, kann ich deine Entschäuschung bezüglich Amateure gut verstehen. Ich war auch mal auf dem Sprung, zwei Gänge höher zu schalten. Dann kam die Pubertät, die Weiber, die Disko, der Fusel. Naja, mit 17 war dann (vorerst) Schluß. Später noch bißchen Kreisliga, bis mit Mitte 30 der Kreuzbandriss kam...

Viel Glück dir im weiteren Leben!

Gruß,
Rob
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