FCH - HFC

Miskolc
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Re: FCH - HFC

Beitrag von Miskolc »

Ich finde diejenigen, die nicht gehen konnten, konnten tausende Gründe gehabt haben, persönliche, familiäre, zeitliche, gesundheitliche, die sie gehindert haben, zu kommen. Es einfach nur auf die Frage Tests/Impfungen zu reduzieren, ist an sich schon fragwürdig.
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lunky
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Re: FCH - HFC

Beitrag von lunky »

Ich werfe es mal so ein. Zehn Prozent Fehlquote könnte dem normalen Schnitt von nicht im Stadion anwesenden Dauerkartenbesitzern entsprechen.
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Re: FCH - HFC

Beitrag von Borsti »

Ich versteh das Problem nicht? Es war ein Test, Abwesenheiten waren ein mögliches Szenario. Wer jetzt aus welchem Grund auch immer nicht vor Ort war, wird seine Gründe gehabt haben. Ob die nun jeder andere in jedem Einzelfall verstehen oder nachvollziehen kann, geschenkt.

Wichtiger fände ich an der Stelle die Teilnahme am Fragebogen, von wegen wieso weshalb warum. Erkenntnisgewinn für den Verein ist wichtiger als der fürs Internet.

...und ja, der Test ist kurz n büschn unangenehm. Hängt auch immer vom Geschick des medizinischen Personals ab, wie zB auch beim Blut abnehmen :)

Ich freu mich über die drei Punkte und den für den Verein (und Veranstalter insgesamt) entstandenen Erkenntnisgewinn. Wissen ist immer besser als nicht wissen.
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Re: FCH - HFC

Beitrag von steffen68ffm »

Und was hat diese Diskussion mit dem Spiel zu tun ? Kann man diese sinnlosen Endlosdiskussionen nicht OFF Topic führen ?
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Re: FCH - HFC

Beitrag von HROle »

Miskolc hat geschrieben: So 21. Mär 2021, 21:05 Ich finde diejenigen, die nicht gehen konnten, konnten tausende Gründe gehabt haben, persönliche, familiäre, zeitliche, gesundheitliche, die sie gehindert haben, zu kommen. Es einfach nur auf die Frage Tests/Impfungen zu reduzieren, ist an sich schon fragwürdig.
ich kann mich ja mal outen. Ich hab diese Saison ne Nord Jahreskarte und bin wohnhaft in HRO. Ich hätte also zum Spiel gehen können, hab aber aus familiären Gründen den Timeslot für den Test nicht schaffen können und bin deshalb nicht hin. Hat bei mir also nichts mit meiner Meinung zum Impfen oder den Tests zu tun. ich wäre sehr gerne hingegangen.
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Re: FCH - HFC

Beitrag von Darmok »

Keine Ahnung, warum dieser Film so weiterläuft, aber er gefällt mir. 28 Punkte aus 10 Rückrundenspielen. Der Traum lebt und wird weiter fleißig mit Leben gefüllt. Hatte, wie so oft in den letzten Wochen, auch in der 2. Hälfte wieder absoluten Ruhepuls, obwohl ich die Chemiker in der 2. Hälfte direkt auf die Nord habe zulaufen sehen. Einmal kurz zusammengezuckt, aber das die zu einem Tor kommen? War nicht wirklich erkennbar, aber einer kann natürlich immer mal reinfallen. Nach vorne war mir das zum Ende hin auch zu wenig, dachte da wäre man nach 4ü ein wenig weiter. Aber wenigstens die Rother-Chance wäre noch ein Tor wert gewesen. Wer hätte das gedacht, wir sehen eine historische Siegserie, Hansa auf dem Weg zu einem Punkteschnitt von 2, ...Und das 9 Runden vor Ende. Also mir gefällt der Film. :)
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Re: FCH - HFC

Beitrag von TAtwaffe »

Darmok hat geschrieben: Mo 22. Mär 2021, 10:58 Keine Ahnung, warum dieser Film so weiterläuft, aber er gefällt mir. 28 Punkte aus 10 Rückrundenspielen. Der Traum lebt und wird weiter fleißig mit Leben gefüllt. Hatte, wie so oft in den letzten Wochen, auch in der 2. Hälfte wieder absoluten Ruhepuls, obwohl ich die Chemiker in der 2. Hälfte direkt auf die Nord habe zulaufen sehen. Einmal kurz zusammengezuckt, aber das die zu einem Tor kommen? War nicht wirklich erkennbar, aber einer kann natürlich immer mal reinfallen. Nach vorne war mir das zum Ende hin auch zu wenig, dachte da wäre man nach 4ü ein wenig weiter. Aber wenigstens die Rother-Chance wäre noch ein Tor wert gewesen. Wer hätte das gedacht, wir sehen eine historische Siegserie, Hansa auf dem Weg zu einem Punkteschnitt von 2, ...Und das 9 Runden vor Ende. Also mir gefällt der Film. :)
Bei mir war es irgendwie komplett anders.
Habe bemerkt, dass ich vor dem TV wesentlich entspannter bin als im Stadion :)
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Re: FCH - HFC

Beitrag von Darmok »

TAtwaffe hat geschrieben: Mo 22. Mär 2021, 11:31
Bei mir war es irgendwie komplett anders.
Habe bemerkt, dass ich vor dem TV wesentlich entspannter bin als im Stadion :)
;) Verstehe ich bzw. geht mir auch so. Die TV-Spiele habe ich teilweise schon klinisch kühl erlebt. Aber dann kamen Verl, Uerdingen, Lautern...

Jetzt im Stadion war wieder mehr Alarm, aber die Hallenser haben mir kaum Sorgen bereitet. Als dann noch Boyd rausgehumpelt ist, war alles klar soweit. (natürlich würde ich mir weiterhin klarere Aktionen in Führung liegend wünschen und weniger bibbern)
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Re: FCH - HFC

Beitrag von MaDze »

Nachdem ich mir vom Spiel gegen den 1. FCK die bessere zweite Hälfte genauer angesehen habe, wurde es diesmal die – für Hansa ungewöhnlich – bessere erste Hälfte, diesmal mit der Erweiterung, dass auch die Aktionen des Gegners erfasst wurden, um Werte in Relation zu denen des Gegners einordnen und bestimmte Sachverhalte im Spiel besser aufzeigen zu können. Zudem habe ich jede Aktion unserer Spieler auf einer Skala von -3 bis +3 bewertet, um am Ende ein möglichst umfassendes Urteil bzgl. der Entscheidungen des Spielers und der Qualität der Umsetzung abgeben zu können. Das ist natürlich sehr subjektiv und spiegelt nur die Summe meiner Bewertungen der einzelnen Situationen aus der TV-Perspektive wieder. Aber der Reihe nach…

Beide Mannschaften standen sich in einem 4-2-3-1 gegenüber, wobei Hansa sehr bestrebt war, selbst den Ball zu haben und das Spiel des Gegners möglichst auf deren Hälfte zu begrenzen. Mittel hierfür war ein aggressives Pressing vor (!) der Mittellinie, um den Gegner entweder zu Fehlern im Aufbauspiel oder zu frühen Pässen in die Spitze zu zwingen. Letzteres mag zunächst nicht förderlich klingen, kann aber egalisiert, wenn sich Zielspieler (Boyd) nicht aufdrehen können. Das gelang Hansa sehr gut. Zwar hatte Halle auch längere Ballbesitzphasen, aus diesen entstand aber nie Gefahr für unsere Defensive. Ganz anders auf der anderen Seite, wo Hansa das Mehr an Ballbesitz in insgesamt sechs Torschussversuche (Schuss daneben oder abgeblockt) ummünzen konnte. Der eine Kopfball auf das Tor hat dann mal wieder gereicht, um das Spiel für sich zu entscheiden.

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Die Zahlen zeigen, dass reine Ballbesitz- oder Zweikampfwerte sowie Passquoten nur bedingt aussagekräftig sind. Daher ein genauerer Blick darauf, wo die Aktionen stattgefunden haben:

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So viele Aktionen, wie Hansa im Drittel des Gegners hatte, so viele hatte Halle im eigenen. Halle gelang es also kaum, den Ball in Strafraumnähe überhaupt zu kontrollieren, während jede fünfte Aktion von Hansa ab 30m vor dem gegnerischen Tor stattfand – ein guter Wert. Darüber hinaus gelang es Hansa, 23 Pässe im gegnerischen Drittel zum Mitspieler zu bringen. Damit ist nicht nur die Passquote (62%) in diesem Bereich höher als beim Gegner (56%), sondern auch die Anzahl der hier erfolgreich gespielten Pässe (23 zu 10). Genauso relativiert sich die Zahl bei den Zweikämpfen: Während Hansa 88% (7 von 8) seiner Zweikämpfe im eigenen Drittel gewinnen konnte, gelang dem HFC das im eigenen Drittel nur in 71% der Fälle. Hinzu kommt, dass in diesem Bereich ganze 14 Zweikämpfe stattgefunden haben. Die Verlagerung des Spiels in diesen Bereich ermöglichte Hansa die sechs Situationen um auf das gegnerische Tor zu schießen. Folglich war die Führung zur Pause hochverdient.

Betrachtet man wieder die Anteile, die die einzelnen Spieler an unserem Spiel hatten, so zeigt sich, dass Rhein mit 14% in der Mitte wieder Lenker und Ballverteiler war. Aber auch Rother hat sich ungewöhnlich häufig in den Spielaufbau bzw. die Beruhigung integriert. Verglichen mit der zweiten Hälfte des Spiels gegen K‘lautern hat sich das Aktionsverhältnis zwischen Offensiv- und Defensivspielern deutlich „gesteigert“. Während in der besseren Hälfte des K’lautern-Spiels eine von vier „guten“ Aktionen mit Ball von Offensivspielern kam, war es nun immerhin eine von drei. Besonders hervorzuheben ist hier Breier, der mit Ø 1,03 (Score/Aktionen) die beste Bewertung hat. Auch die beiden 6er (Rother erneut mit den meisten Ballgewinnen) und Roßbach liegen über dem Mannschaftsschnitt.

Bild

Zudem habe ich in der Abbildung die häufigsten Anspielstationen der Spieler aufgeführt. Beispiel: Scherffs häufigste Anspielstation war Breier (10 erfolgreiche Pässe). Nach dem Spiel gegen K’lautern hatte ich noch bemängelt, dass Bahn zu wenige Pässe (zwei) nach vorne auf die Außenspieler gespielt hat. Diesmal waren es immerhin vier. Breier hat fünf Pässe nach vorne gespielt, zwei davon sogar auf Scherff, der Breier hierfür überlaufen musste. Verhaltener zeigte sich Schwede auf der anderen Seite, den Farrona Pulido nur einmal nach vorne anspielen konnte. Wenn man jetzt noch die Querpässe auf die nachrückenden Spieler dazuzählt, sind es insgesamt 15 Pässe von Bahn, Breier und Farrona Pulido, die auf die nachrückenden Spieler gespielt wurden – eine deutliche Steigerung im Offensivspiel. Auch im Vergleich mit dem HFC schneidet Hansa hier weitaus besser ab. 129 Pässe (50%) wurden nach vorne gespielt, beim HFC waren es nur 108 (44%). Der Anteil an Quer- und Rückpässen war beim HFC deutlich höher als bei Hansa, was eine Folge des hervorragenden Pressings war. Oft war der Weg zurück die einzige Option für den HFC und Hansas effektives Mittel, jene vom eigenen Tor wegzuhalten. 88 von 133 „erfolgreichen“ Pässen hat der HFC aus der Mitte ins eigene Drittel gespielt. Gleichzeitig war die Situation 17mal so brenzlig, dass unkontrollierte Befreiungsschläge die Folge waren. Hansa musste nur sieben mal auf dieses Mittel zurückgreifen.

Eine weitere Sache, die mir in der Analyse des K'lautern-Spiels negativ aufgefallen ist, waren wenige Dribblings bzw. 1-gegen-1-Situationen und Doppelpässe. Ich habe erstere zwar etwas anders erfasst, komme aber dennoch auf 13 Dribblings, in denen Gegner irgendwie hinter sich gebracht wurden (vgl. K'lautern: 3). Auch der Doppelpass wurde als Mittel wiederentdeckt: Ganze fünf mal wurde ein Doppelpass gespielt, zwischen Bahn und Verhoek hätte er in Minute 43 fast zu einer hochprozentigen Chance geführt.
Zuletzt geändert von MaDze am Mi 24. Mär 2021, 01:52, insgesamt 2-mal geändert.
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MaDze
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Re: FCH - HFC

Beitrag von MaDze »

Das erfolgreiche Pressing war wie bereits geschrieben ein entscheidender Faktor für den Sieg. Hier mal eine exemplarische Situation, in der vier Spieler in der gegnerischen Hälfte entschlossen den Ball jagen und Bahn ihn letztendlich auch erfolgreich erobert.

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Auf der anderen Seite hat sich der HFC ganz offensichtlich Sonnenberg als Pressing-„Opfer“ gewählt. Der Pass auf ihn wurde eigentlich immer zugelassen, um ihn dann aggressiv an der Spieleröffnung zu stören. Trotz eines richtig bösen Fehlpasses (2) direkt zu Beginn hat er das insgesamt recht gut und flexibel gelöst (3: langer Ball auf Breier, 4: Auf den Ball treten und Spiel über 6er, 5: Doppelpass (!) mit Schwede) und so Offensivaktionen eingeleitet. In der letzten Aktion entschloss er sich dann leider für den langen Ball, anstatt den noch entgegen kommenden Farrona Pulido (noch nicht im Bild) anzuspielen.

Bild

Seinen IV-Kollegen Roßbach scheint die Spielzeit der letzten Wochen auch gut zu tun. Dass er sich besser einschätzen kann, habe ich ja schon nach dem Spiel gegen Türkgücü angemerkt. Inzwischen scheint genug Selbstbewusstsein da zu sein, um als letzter Mann mit Ball ins 1-gegen-1 gegen Boyd zu gehen, mit dem ballführenden Fuß auf der gegnernahen Seite. Sicherlich nicht ganz unriskant, kann man mit ausreichend Konsequenz aber so machen. Hab das Bild dazu jetzt nicht parat.

In eine 1-gegen-1-Situation ging Breier nach einem Doppelpass (!) mit Bahn auf der linken Seite (6). Farrona Pulido hatte sich optimal in Position gebracht, um einen eigentlich einfach zu spielenden Pass in die Tiefe zu erlaufen. Hier hätte Breier sein Tempo auch gut mitnehmen und selbst wieder zum Abnehmer in der Mitte werden können. Sehr ärgerlich, dass diese Situation nicht so ausgespielt wurde, sondern Breier den Moment verpasste und dann erfolgreich gestellt wurde. Farrona Pulido hat sich gut geärgert. Ähnlich gut hätte er selbst auch seinen Mitspieler Rother anspielen können. Schon oft ist mir aufgefallen, dass er sein Tempo gerne mitnimmt und Räume im vorderen Bereich besetzt. Hier spielt er Farrona Pulido mit dem Ballgewinn an (7a) und hinterläuft ihn dann im hohen Tempo. Farrona Pulido dreht sehr gut nach innen auf, entscheidet sich dann aber für den offensichtlicheren Pass auf Breier, statt für den tiefen Pass (blau), der für Halle nur schwer zu verteidigen gewesen wäre (7b).

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Es gab weitere Angriffssituationen, die eigentlich besser ausgespielt werden müssen. Einmal hat Schwede den Ball sehr gut erobert und den Gegenangriff direkt mit einem tiefen Pass auf Verhoek eingeleitet, der sofort auf Bahn klatschen lässt (8a). Mit einem kleinen angetäuschten Antritt bringt Verhoek seinen Gegenspieler dazu, in die Rückwärtsbewegung zu gehen und macht sich so anspielbar. Nur hat Bahn diese Finte leider nicht durchschaut und spielte den Ball dann hoch ins Nichts (8b). In einer anderen Situation war es wieder Verhoek, der den Ball von Rother bekam, nachdem Hansa sich mit viel Glück aus einer Pressingsituation (natürlich auf Sonnenberg) befreien konnte. Leider hat Verhoek hier zu überhastet abgespielt, anstatt selbst Tempo aufzunehmen (9). Nach diesem Ballverlust entstand auch die gefährlichste Situation für den HFC. Rhein geht dem Hallenser nicht konsequent hinterher und nach einem Querpass am 16er steht dieser kurzzeitig recht frei, wird dann aber gut von Roßbach gestellt. In der direkten Anschlusssituation kommt der Ball noch mal gefährlich in den Fünf-Meter-Raum, hier lag dann aber eine Abseitssituation vor, die Schwede und Sonnenberg aber auch entschärft haben. Positiv: Verhoek blieb nach seinem Ballverlust nicht vorne stehen, sondern ist auch in den 16er zurückgeilt.

Bild

In den letzten Wochen wurde ja (u.a. von mir) trotz siegreicher Spiele immer wieder bemängelt, dass mit unserer defensiven Grundausrichtung gerade nach Führungen eigentlich ein schnelles Umschaltspiel einhergehen könnte und sollte, es jedoch oft daran scheitert, dass Spieler gar nicht den Weg nach vorne suchen und der Ballführende sich nur vorne festlaufen kann oder den Konter abbrechen muss. An der letzten Folge von Spielsituationen sieht man ganz gut, warum dieses verhaltene Umschaltspiel vielleicht auch eine mögliche Vorgabe ist. Mit fünf Spielern auf dem Weg nach vorne hast du einerseits die gute Chance, einen erfolgreichen Konter zu fahren. Gleichzeitig geht damit sämtliche Kompaktheit in der Defensive verloren, auf die wir aber absolut angewiesen sind. Bei einem Ballverlust, wie in diesem Beispiel, wird aus Überzahl vorne dann ganz schnell eine Unterzahl hinten und damit wieder Gefahr für das eigene Tor. Das HFC-Spiel stach hinsichtlich der Risikobereitschaft im Umschaltspiel ein wenig heraus. Ich bin gespannt, ob das wirklich nur ein Ausreißer nach oben war oder sich diese Tendenz in den folgenden Spielen fortsetzt. Umschaltspiel ist einfach zu trainieren und die Spieler, denen bei der Einleitung der Konter eine Schlüsselrolle zukommt (Bahn, Verhoek) bringen eigentlich die Qualität mit, solche Fehler wie hier abzustellen.

Abschließend noch ein kurzer Vergleich zum Hinspiel:

Fuß-baller hatte in seiner Nachbetrachtung damals (Endergebnis 1:1, kaum Torchancen, Ausgleich durch einen Kopfball von Vollmann) aufgezeigt, inwiefern eine andere Interpretation der AV-Positionen mehr Gefahr für unser Spiel erzeugen und Gegner in deren Hälfte binden kann.
Fuß-baller hat geschrieben: Mi 18. Nov 2020, 22:53Durch das tiefere Agieren von Scherff und Neidhardt ist es den gegnerischen Außen mehr und mehr in der 1. Halbzeit möglich geworden, sich vollumfänglich der Offensive zu widmen. Besonders Lindenhahn (Nr. 6) war sehr aktiv - Scherff hingegen hatte kaum Aktionen im vordersten Drittel. Eigentlich möchte man genau das Gegenteil erreichen - die Außen des Gegners in der Defensive binden und die beiden Stürmer somit ohne "Connector" versauern lassen. Was kann/muss sich ändern?

Möglichkeit #1:
Die Außenverteidiger ganz hoch auf die letzte Linie schieben und die Außenstürmer im Zentrum freien Lauf lassen. Die gegnerischen offensiven Außen sollten so zum Großteil in der Defensive gebunden werden und die Außenverteidiger der 4er-Abwehrkette Probleme in der Zuordnung bekommen. Die gesamte Hallenser Mannschaft muss tiefer schieben (siehe nachstehende Abbildung).
Unabhängig von der Systemumstellung von 5-4-1 auf 4-2-3-1 agierten unsere beiden AVs wesentlich offensiver, was uns einige vielversprechende Situationen auf den Flügeln gebracht hat.

In dieser Einstellung ist sehr gut zu sehen, wie unser Aufbauspiel gegen den HFC generell aussah. Die beiden IVs stehen hinten auf einer Linie und einer der beiden 6er besetzt den Raum dazwischen oder daneben (in diesem Fall Rother). Die beiden AVs stehen sehr hoch.

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Hier überspielt Sonnenberg fünf Gegenspieler, der Ball landet bei Scherff und Halle muss im eigenen Drittel gegen die gleiche Anzahl Weiß-blaue verteidigen. Ertrag der Aktion war eine Ecke für Hansa, ergo Torgefahr.
Gleiches Muster auch bei einer anderen Situation. Diesmal überlässt Roßbach Rhein den Ball, Scherff tritt kurz an, kommt dann aber entgegen und hat so Zeit den Ball zu verarbeiten (10a). Breier geht Richtung Außenlinie und schon wieder ist Hansa im letzten Drittel (10b). Zu guter Letzt noch eine Situation, in der Halle den Ball auf Sonnenberg erzwungen (11a) und auf die linke Seite geschoben hat. Dieser spielt Verhoek lang an (11b + 11c), der mit etwas Glück auf Rother klatschen lässt. Über Rother kommt der Ball dann zu Scherff, der durch den diagonalen Wechsel sehr viel Strecke mit Ball machen kann.

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Ohne unsere durchaus verbesserte Spielanlage schmälern zu wollen: Während der Bewertung dieser ganzen Situationen wurde mir jetzt auch sehr klar, wie schlecht Halle doch eigentlich verteidigt hat.

Wo wir nach dem Hinspiel noch standen:
Fuß-baller hat geschrieben: Mi 18. Nov 2020, 22:53 Fazit:
Die von mir beschriebenen Alternativen sind keine Allheilmittel. Natürlich kann es sein, dass man - aufgrund einer offensiveren Spielweise gegen vermeintlich "schlechtere" Gegner - sich 1-2 Konter fängt und dann ein Spiel 0:3 verliert. Aber: Die beste Möglichkeit in einem Wettkampf siegreich zu sein bzw. sich selbst weiter zu entwickeln, bestand für mich immer darin, selbst die Initiative zu ergreifen. Bisher war das gegen die momentan "schlechteren" Teams leider nicht oder nur teilweise der Fall. 3 von 9 Punkten aus 3 Spielen gegen die zum Zeitpunkt des Spiels 19., 18., 14. - zu wenig für den Aufstieg.
Zuletzt geändert von MaDze am Mi 24. Mär 2021, 01:51, insgesamt 1-mal geändert.
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