Reiseberichte

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NOB
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Re: Reiseberichte

Beitrag von NOB »

[quote author=NB-Frank link=topic=13595.msg418999#msg418999 date=1200769914]
Wäre schön, wenn der ein oder andere hier auch mal seine internationalen Berichte postet. Momentan sind ja einige (insbesondere England) unterwegs.
[/quote]

toll Deine Berichte,über asien hört man sonst ja selten was, man bekommt richtig reiselust,
hab auch wieder ein paar berichte online, hier:

www.estadios.de

ist zwar noch nicht viel, kommt aber mit der zeit
forza-italia
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Re: Reiseberichte

Beitrag von forza-italia »

ist zwar schon etwas länger her, aber da mir Osteuropa hier ein wenig zu kurz kommt, bitteschön:

@Frank:
Mietwagen lohnt sich in Malta, vor allem, wenn man alle 4 Stadien in zwei Tagen sehen will, und gerade nach TaQali raus isses ein Stückchen. Hotels zur Zeit nicht teurer als 15 Euro (mit Frühstück), z.B. Metropol in Sliema über die Ryanair-Website

und jetzt der Bericht über Ostern 07 in Osteuropa:

Etwas spontan und ziemlich unvorbereitet machte ich mich an einem wunderschönen Dienstagvormittag auf den Weg nach Prag. Die Tour war innerhalb einer Stunde anhand einiger fixer Spiele und den nötigsten Zugverbindungen geplant und sollte über Ungarn, Rumänien, die Republik Moldau und die Ukraine führen. Erster Zwischenstopp war Prag, wo ich aber nur ein Ticket nach Bratislava erstand für knapp 19 Euro. Dort am frühen Morgen angekommen, ging es für weitere 12 Euro nach Budapest, wo ich gleich zum ganz in der Nähe des Keleti-Bahnhofs gelegene Hotel ging (für 15 Euro die Nacht aus dem Internet). So recht war ich noch nicht in Reisestimmung, und da Budapest nun nicht so schrecklich neu für mich war, vertrödelte ich die Zeit mit Bier trinken und rumsitzen und machte mich relativ früh auf zum Szusza Ferenc Stadion (dem von Ujpest, ganz einfach zu erreichen, indem man mit der Metro zur Endstation Ujpest fährt, und dann noch ein Stück zu Fuß).

28.03.07 Ungarn – Moldau 2:0

Hier stand das EM-Quali-Spiel gegen die Moldauer auf dem Programm. Schön wäre natürlich gewesen, man hätte im Nationalstadion gespielt, weil das fehlt mir noch in der Sammlung, die anderen sechs großen Stadien hatte ich doch schon längst, aber man kann ja nicht alles haben, und die Hauptsache ist sowieso, dass der Ball rollt. Zum Spiel kamen dann etwa 10.000 Menschen, und in den VIP-Bereichen konnte man auch zwei Moldauische Fahnen ausmachen nebst den dazugehörigen High-Society-Drogenboss-Bräuten. Insgesamt ein lahmes Spiel, Ligaspiele sind in Ungarn wesentlich interessanter. Abends ging es dann direkt wieder zum Hotel. Am nächsten Tag stand nur Vorräte besorgen und Fahrkarte nach Bukarest kaufen auf dem Programm, sodass man gut ausschlafen konnte (immerhin für einige Tage das letzte Mal in einem warmen Bett). Die Fahrkarte war leider etwas teurer als geplant (über 50 Euro), und wenn das so weiter gegangen wäre, hätte ich die Tour nach ein paar Tagen schon beenden müssen. Ich nahm also den Nachmittagszug in Richtung Rumänien. Im Abteil hatte ich nette Unterhaltung durch eine rumänische Studentin, die bis nach Brasov fuhr. So erreichte man dann relativ ausgeruht früh morgens die rumänische Hauptstadt. Von dort aus sollte es eigentlich gleich weitergehen nach Urzizheni, wo ein Erstligamatch stattfinden sollte. Doch leider waren die nächsten zwei Züge bereits ausgebucht, und der nächste wäre dann erst zu spät dort. Da lässt sich bei der CFR nichts machen, für jeden Scheiß Bummelzug braucht man eine Reservierung. Na gut man kann sich natürlich auch einfach so reinsetzen und dem Schaffner ein paar Lei geben, aber das war mir zu doof. Also erstand ich nur das Ticket für den Nachtzug nach Iasi und es hieß umdisponieren. Ein Blick in die Zeitung verriet, dass mehrere Drittligaspiele stattfinden sollten. Außerdem stellte ich fest, dass das Spiel in Urzizheni erst am Sonntag war, nicht am Freitag – also alles richtig gemacht. Ich entschied mich für die Zweite von Dinamo, in der Hoffnung, dass es im Stefan cel Mare stattfindet, das fehlt nämlich noch. Aber es war noch Zeit, also spazierte ich ein wenig in der Stadt umher und machte nebenbei noch den Metropunkt Bukarest. Dann ging es aber zum Spiel:

30.03.07 Dinamo II – Phoenix Ulmu 2 : 1

Natürlich fand es nicht im großen Stadion statt, aber dafür auf einem hammergeilen Nebenplatz. Und auch hier hab ich wohl Glück gehabt, denn die waren kräftig dabei, die alten Tribünen abzureißen. Etwa 200 Menschen ließen sich diesen Kick nicht entgehen, und am Ende gab es riesig Ärger auf dem Platz, als in der letzten Minute durch eine krasse Fehlentscheidung per Elfmeter das 2:1 fiel. Das Abendprogramm war mit essen und Bier trinken gefüllt, und um elf fuhr auch schon der Zug. Leider war der rappelvoll und laut, sodass man am nächsten Morgen kaum ausgeschlafen in Iasi ankam. Iasi ist die Hauptstadt der Provinz Moldawien (nicht zu verwechseln mit der Republik Moldau), liegt direkt an der Grenze nach Moldau und ist sehr schön. Da morgens aber noch nicht so viel zu tun war, versuchte ich, einen Fahrschein für die Fahrt nach Chisinau zu kaufen. Doch am Hauptbahnhof war nichts zu machen. Ich sollte zum Stadtbahnhof. Dort sagte die nette Schalterfrau, den Fahrschein gibt es nur am selben Tag. Der Zug fuhr um vier Uhr morgens, und ich hatte starke Zweifel, ob ich zwischen Mitternacht und vier Uhr dort jemanden zum Fahrscheinkaufen antreffen würde, aber es funktionierte tatsächlich. Naja, dann ging es jedenfalls die Stadt erkunden. Es war herrlicher Sonnenschein, und die Stadt bietet eine nette Fußgängerzone und idyllische Parks. Und natürlich Erstligafußball. Also ging es nachmittags zum Spiel:

31.03.07 Politechnica Iasi – Universitatea Craiova 1:1

Vor dem Stadion gab es einen gewaltigen Menschenauflauf. Für die ganze Kurve und die Gegentribüne gibt es nur einen Eingang, weshalb es sich lange hinzog, bis man endlich drin war. Das Stadion hat die Form des alten Ostseestadions, ist aber etwas kleiner. Ich machte den Fehler und kaufte eine Karte für die Kurve, wo es aber sehr voll war. Das Spiel war nicht so dolle, und auch die Stimmung ließ sehr zu wünschen übrig. Ist halt nicht Timisoara oder einer der großen Bukarester Vereine. War aber trotzdem ganz nett. Nun hieß es aber Zeit totschlagen, bis zur Abfahrt des Zuges nach Moldau. Aber in Iasi ist abends gut was los, und man kann bis Mitternacht schön durch die Stadt spazieren. Dann machte ich mich auf zum Bahnhof, erstand problemlos das Ticket für einen lächerlichen Preis (nicht mal 5 Euro) und wartete. Der Zug kam, aber rein ging es noch lange nicht – Grenzkontrolle. Ich unterhielt mich etwa eine halbe Stunde mit einem Grenzer, und dann konnte ich endlich rein. Und es war hammergeil. Ein Schlafabteil für mich alleine in einem wunderbaren alten russischen Eisenbahnwaggon. Leider ist die Fahrt nach Chisinau nicht so weit, dafür lässt sich der Zug aber dank Grenzkontrollen und Umspuren ewig Zeit, sodass man doch noch zu seinem verdienten Schlaf kommt. Morgens gönnte ich mir einen Kaffee, den mir die nette Schlafwagenbetreuerin brachte und ein paar Waffeln dazu. Und dann fährt man Sonntagsmorgens in den Hauptbahnhof Chisinau ein, und es wirkt zunächst alles ziemlich trostlos. Die erste Maßnahme war Geld besorgen. Ein paar restliche rumänische Lei wurden schnell getauscht, aber die EC-Karte funktionierte nicht. Also, wer nach Moldau reist, sollte unbedingt Bargeld dabei haben oder eine Kreditkarte. Jetzt wurde hin- und herüberlegt. Eine Kreditkarte hatte ich ja, jedoch den Code noch ungeöffnet zu Hause liegen. Aber ich wollte ja sowieso bis Dienstag bleiben, und bis dahin sollte mir noch eine Lösung einfallen. Also ging es zunächst auf Zimmersuche. Ein kleineres Hotel bot Zimmer für 25 Euro an, die wollten jedoch Bargeld, und das hatte ich ja nicht. Also ging ich notgedrungen ins Cosmos, eines der beiden großen Sowjethotels in der Stadt. Die nahmen wenigstens die Kreditkarte, wollten für ein Zimmer mit Frühstück aber 40 Euros. Also zähneknirschend akzeptiert, und mein schickes Zimmer im zehnten Stock bezogen, wo die Möbel und alles andere noch aus den 70er Jahren waren. Aber ich konnte mal wieder duschen, und Westfernsehen schauen. Dann machte ich einen Stadtbummel und stellte fest, dass die Stadt doch ziemlich cool ist. Nur das Stadion von Zimbru konnte ich nicht finden. Und das Geldproblem war auch noch nicht gelöst. Ich hatte noch einen 500 tschechische Kronen-Schein, den mir aber keiner wechseln wollte. Dann aber, eine viertel Stunde vor dem Anpfiff hatte ich Glück und war wieder einigermaßen flüssig. Also schnell ins nächste Taxi und schnell zum Stadion.

01.04.07 Zimbru Chisinau – Dinamo Bender 6:0

Das war dann die nächste Überraschung. Ein komplett neuer Ground, ein reines Fußballstadion, zwar klein, aber sehr schön mit sogar zwei Etagen auf der Haupttribünenseite. Aber das beste war, hier gab es Bier in 1-Liter-Plastikflaschen für nicht mal einen Euro – ein Traum! Die Hausherren gewannen souverän mit 6:0, was die gut 2000 Zuschauer in Begeisterung ausbrechen ließ. Zurück ging ich dann zu Fuß. Das Stadion liegt zwar etwa 4 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, aber ich mag das Flair, abends durch solche Städte zu gehen, und es gab ja auch überall Läden und Kioske zum Nachschub kaufen. Den späten Abend verbrachte ich dann mit einigen Bier auf dem Balkon meines Zimmers. Nach dem spärlichen Hotelfrühstück ging ich erst mal was richtiges Essen (eine amerikanische Fast-Food-Kette) und dann die Stadt anschauen. Irgendwer sagte mal, Moldau ist wie das Bangladesch Europas, es gibt nichts zu sehen oder zu tun, aber es ist großartig, und genau das dachte ich auch. Also man kann dort Ewigkeiten verbringen mit Nichtstun und keiner schaut einen blöd dabei an. Das Land ist auf jeden Fall noch eine Reise wert. Mein Nichtstun wurde an diesem Tag aber unterbrochen durch das Spiel:

02.04.07 Dinamo Chisinau – FC Tiraspol 0:0

Das Stadion liegt nicht so weit vom Zentrum entfernt, und man erreicht es bequem zu Fuß. Es besteht aus Tribüne und ein paar Sitzreihen als Gegentribüne. Die Mädels vor mir waren weitaus interessanter als das Spiel. Negativ bleibt weiter anzumerken, dass es kein Bier gab. Den Rest des Tages verbrachte ich wieder in der Stadt bzw. auf dem Hotelbalkon. Und die Geldfrage war noch immer ungelöst. Einen Tag hatte ich noch, um die Geheimnummer der Karte zu bekommen, ansonsten ging der Zeitplan nicht mehr auf. Zur Not wäre ich aber nach Kiew geflogen, das soll auch nicht teuer sein, oder als letzte Exit-Strategie halt nach Hause, aber als alter Hopper gibt man so schnell nicht auf. Der nächste Tag war geprägt vom geselligen Nichtstun, aber relativ früh erreichte mich eine SMS aus der Heimat, und ich war wieder flüssig. Also zum Bahnhof, und siehe da, mein Geld hätte noch für die Fahrt nach Kiew gereicht (ca. 13 Euro für den Schlafwagen, das nenne ich mal preiswert). Der Tag klang dann auch aus, und es hieß Abschied nehmen von Bella Moldavia. Ich hatte ein Abteil für mich allein, aber im Nebenabteil saß ein Russe auf dem Weg nach Moskau. Nach guter russischer Zugfahrersitte tischte er ganz groß auf. Es gab Äpfel, Speck und Hühnchen und dazu leckeren Wein. Besser hätte der Abend nicht verlaufen können, wir unterhielten uns über alles mögliche und machten uns dann noch über die völlig sinnlose Grenzkontrolle nach Transnistrien lustig (wenn es wenigstens einen Stempel im Pass dafür geben würde). Die wird nämlich von nicht sonderlich ernst zu nehmenden Security-Gestalten durchgeführt, aber die waren sehr nett und interessierten sich mehr für die Stempel in meinem Reisepass als für irgendwelches Schmuggelzeug. Gegen halb vier ging ich dann in mein Abteil, um wenigstens noch ein paar Stunden zu schlafen. Und am nächsten morgen begrüßte mich auch schon Kiew. Als erstes kaufte ich ein Ticket nach Charkow. Das Ticketkaufen sollte man in der Ukraine immer morgens schon erledigen, aber es gibt überall Monitore, wo man sehen kann, wie viele Plätze in den jeweiligen Klassen noch für die Züge frei sind. Ich fuhr immer kupe, was ein Vierer-Schlafwagen ist, etwas teurer als platzkart, aber dafür wesentlich komfortabler. Und so teuer ist es nicht, für eine Nachtfahrt quer durchs Land zahlt man meist nicht mehr als 10 Euro. Nun hieß es die Stadt erkunden, Metropunkt machen, Stadion anschauen, essen, rumgammeln, Eulen streicheln, an der blauen Revolution teilnehmen, Karten schreiben – das Übliche halt, wenn grad mal kein Fußball stattfindet. Also auf nach Charkow, wo eigentlich ein Zweitligaspiel stattfinden sollte Helios im Spartak-Stadion). Zuerst wurde natürlich wieder das Rückfahrticket erstanden, und dann mit einem Stadtplan bewaffnet die Stadt erkundet und das Stadion gesucht. Nach drei oder vier Versuchen befragte ich das Internet, aber es wusste auch nichts von diesem Verein, bzw. wo die denn nun spielen, weil im Spartak-Stadion schon mal nicht. Also das tun, was in solchen Fällen immer hilft: Taxifahrer fragen. Einer erklärte sich auch bereit, mit mir auf die Suche nach dem Stadion zu gehen. So fuhren wir also anderthalb Stunden durch die Stadt, fragten etliche Leute, fanden es aber trotzdem nicht. Dumm gelaufen, aber die Stadt gefällt mir trotzdem richtig gut. Eine Millionenstadt mit Metro und einem schicken großen Stadion, das sich zwei Erstliga-Mannschaften teilen – also muss ich da unbedingt wieder hin. Außerdem sitzen die Leute schon morgens mit Bier im Park – und nicht nur Penner, sondern ganz normale Jugendliche, auch Frauen, also fühlte ich mich dort pudelwohl. Den Abend ließ ich mit Schaschlik in einem Park ausklingen und fuhr wieder nach Kiew. Hier gab es aber erst mal keine Fahrkarte mehr nach Odessa. Im Zweifel wäre ich halt wieder nach Charkow gefahren, aber dann fand die Verkäuferin doch noch einen Trick. Wenn ich mitten in der Nacht einmal kurz in einen anderen Waggon umsteige, dann kann ich mit dem Nachtzug nach Odessa fahren, also alles kein Problem. Bei der Revolution gab es nichts Neues, und so eine lahme Revolution hat man auch noch nie gesehen. Also Zeit totschlagen, ein paar lustige Denkmäler anschauen, und dann nachmittags auf zum Spiel

06.04.07 Dinamo Kiew – Metalurg Donezk 0:0

Etwa 12.000 Menschen bevölkerten das wunderschön mitten im Stadtzentrum gelegene Stadion, darunter auch vier deutsche Fußballtouristen, eindeutig berlinerischen Ursprungs, mit denen ich mich aber nicht weiter abgab. Das Spiel war sehr ansehnlich, und die Stimmung auch. Die Dinamo Ultras zeigten ein Spruchband und machten auch sonst gut Alarm. Einen Minuspunkt gibt es aber für das fehlende Bier. Am Abend also auf nach Odessa. Im Zug fand ich schnell jemanden zum Erzählen über die Ukraine, Fußball, Odessa, Ostern, usw. Der Umstieg klappte gut, und das neue Bett war sogar frisch bezogen. Also kam ich ausgeruht in der Schwarzmeer-Hafenstadt an. Auch hier kaufte ich zuerst wieder ein Ticket und ging dann durch die ziemlich einfach strukturierte Stadt (wie ein Schachbrett). Das Ziel war natürlich die Treppe zum Hafen, aber sonst war in der Stadt kaum was los. Irgendwann brach ich auf zum Spiel:

07.04.07 Chernomorets Odessa – Metallist Charkow 1:0

Doch oh Schreck, es begann eine Stunde später als geplant, was Schwierigkeiten mit der Zugabfahrt hätte bedeuten können. Ich beruhigte mich dann wieder, als ich sah, dass es auch hier Bier in 1-Liter-Flaschen gab (also 2 dicke Pluspunkte). Ich setzte mich auf die Tribüne und kam ganz schnell mit den Leuten neben mir ins Gespräch. Wir tranken Wodka-Mix und unterhielten uns über Fußball, Ukraine, Ultras und alles Mögliche, und zeigten uns gegenseitig Gewaltvideos auf dem Handy, wobei die ukrainischen ganz schön heftig waren. Nach der Pause hieß es dann: Komm, ich zeig Dir unsere Ultras, und wir gingen in den Ultra-Block, wo es noch mehr Wodka-Mix gab. Mir sind die Jungs echt sympathisch, die wollen auch keine Freundschaft mit irgendwelchen anderen Fangruppierungen, die schlagen sich mit jedem (vor allem mit Dinamo und Dnepr). Nach dem Spiel sollte ich zu einer Party mitkommen, und übernachten hätte ich auch können, nur ich hatte ja schon das Zugticket und lehnte dankend ab. Aber hinfahren werde ich bestimmt noch mal. Mit dem Taxi ging es ganz schnell zum Bahnhof und dann wieder mit dem Nachtzug nach Kiew und dort dann gleich in den Zug nach Berlin. Das Fahrscheinkaufen dauerte aber ewig, und fast hätte ich es nicht mehr geschafft, denn um halb acht macht der Schalter eigentlich zu (der Zug fährt um acht). Aber für über 100 Euro bekam ich dann doch noch ein Ticket für ein hochmodernen Dreier-Schlafwagen, den ich die ganzen 24 Stunden für mich alleine hatte. Und so war ich am nächsten Morgen in Berlin und zwei Stunden später auch wieder in Rostock.
Insgesamt eine schöne Tour, das Bahnfahren in der Ukraine ist ein Erlebnis, genauso wie die Menschen dort. Preislich ist es ein Traumland, man kann für wenig Kohle sehr viel erleben. Und Moldau ist auf jeden Fall auch ein Erlebnis.
Patrick_HGW
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Re: Reiseberichte

Beitrag von Patrick_HGW »

Wie immer sehr geil geschrieben! Gut gelacht  ;)
Tja Du Nudde - Pech gehabt :D
HanseKogge
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Re: Reiseberichte

Beitrag von HanseKogge »

Top!  8)
[center]"Noch so ein Sieg und wir sind verloren" - Pyrrhus[/center]
AndiFFM
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Re: Reiseberichte

Beitrag von AndiFFM »

Schön geschrieben Frank, und dabei 100 Erinnerungen und eine gewisse Sehnsucht geweckt.

Wie ist denn da so Stadioneintritt inzwischen? Der Buspreis ist von damals auf jeden Fall 1:1 von Pfund in Euro umgesetzt. 47 Penny hab ich '97 schon bezahlt für die fahrt vom Flughafen nach Valetta. Und da damals nur das National Stadium (3 Pfund 50 pro Spiel) Rasen hatte, kann ich nur den damaligen Sandplatz von Mdina (3 Pfund) als Vergleich heranziehen.

PS: Mdina ist wirklich ne sehr feine Stadt, wobei für mich Valleta schöner ist, weil lebendiger. Bei deiner Inselumrundung per Schiff auch Zwischenstation an/in der "blauen Grotte" gemacht? Paar Talente entdeckt, oller Scout?
[quote]Es dürfte [in der freien Wirtschaft] kaum so sein, das irgendein Unternehmer auch beim Auftraggeber so an der Quelle sitzt, das er sich seine Aufträge selbst erteilen kann.[/quote]
HG am 02.10.2009 in bezug auf Jörg Hübners Funktion als Sicherheitschef bei Hansa und gleichzeitiger Chef der beauftragten Sicherheitsfirma ABS

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Kalle Grabowki
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Re: Reiseberichte

Beitrag von Kalle Grabowki »

Schon geil wenn man für den Preis von 3 Caipirinha quer durch Europa jetten kann. Müsste man eigentlich viel öfter machen!  Hätte mal Bock auf Fussi in Griechenland...
Arbeit ist der Untergang der trinkenden Klasse...


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